Seit Jahren beteiligt sich Palma an der "europäischen Woche der Mobilität" und dem damit verbundenen "autofreien Tag" am 22. September. In der Regel hatten die Aktionen aber kaum Auswirkungen auf das Verhalten der Verkehrsteilnehmer.
Das dürfte sich in diesem Jahr ändern: Die neue Linksregierung im Rathaus verbietet am 22. September (Dienstag) das Parken in den blau gekennzeichneten ORA-Zonen der Innenstadt. Von dem Verbot ausgenommen sind Residenten mit einem entsprechenden Parkausweis. Die Ticketautomaten innerhalb der Avenidas werden abgeschaltet sein und mit Info-Zetteln bestückt sein, die auf die Restriktionen aufmerksam machen
Die Parkhäuser dürfen indessen von allen benutzt werden, die Tiefgaragen von Sa Riera und Carretera de Manacor sogar gratis.
Hier finden Sie eine Übersicht der Parkhäuser in Palma.
Dort bekommen die Benutzer zudem Gratis-Tickets für den Stadtbus. Auch die Zugfahrten gen Palma sind an diesem Tag kostenfrei. Stadt und Regionalregierung wollen mit diesen Maßnahmen die Menschen "zum Umdenken" bewegen. "Wir müssen hin zu einer qualitativ hochwertigen und nachhaltigen Fortbewegung", erklärte der zuständige Direktor im Verkehrsministerium der Balearen bei der Vorstellung der Aktionen.
Im Zuge der europäischen Woche will die Stadt Palma auch ihren "Plan für nachhaltige Mobilität" vorstellen. Ziele sind unter anderem, die Zahl der Verkehrsopfer zu minimieren, die Emissionen zu verringern, die Effektivität des öffentlichen Nahverkehrs zu steigern und das Verkehrsaufkommen des Paseo Marítimo zu verringern, wo stellenweise zwei Fahrspuren zugunsten der Fußgänger zurückgebaut werden sollen.
Die Aktionswoche beschränkt sich nicht nur auf den autofreien Tag. Auf dem Programm stand auch ein "Par(king) Day" am Freitag, 18. Septembern, an dem einige Parkplätze für verschiedene Bürgerinitiativen reserviert wurden. Und am Abend startete auf der Plaça d'Espanya eine nächtliche Radtour durch die Stadt.
Am Samstag, 19. September, wurde von 10 bis 19 Uhr die Avenida Comte Sallent in Richtung Paseo Marítimo gesperrt, um dort einen Markt, Konzerte und verschiedene Kinder- und Sportevents zu veranstalten.
Betroffen war auch die Kunstnacht von Palma ("Nit de l'Art"). Die Stadt sperrte Teile des Zentrums für den Verkehr und animierte die Bürger, die Galerien mit dem Fahrrad zu besuchen.
(aus MM 38/2015)