Ein junger Mann aus Palma de Mallorca sitzt seit Kurzem im Gefängnis, weil er seinen Hund verhungern lassen hat. Im Sommer hatte ein Gericht ihn deswegen zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt, die wegen diverser Vorstrafen auch nicht zur Bewährung ausgesetzt werden kann. Der Tierquäler, der im Stadtteil La Vileta lebt, war von seinem eigenen Bruder bei der Polizei angezeigt worden.
Die Einweisung ins Gefängnis erreichte ihn laut der Tageszeitung Ultima Hora, als er sich wegen einer anderen Angelegenheit bereits in Untersuchungshaft befand. Dabei geht es um die mutmaßliche Misshandlung seiner Lebensgefährtin. Die Gefängnisverwaltung bekam vom Gericht nun die Anordnung, den Mann auf keinen Fall frei zu lassen, wenn die U-Haft endet. Stattdessen muss er bleiben, um seine Strafe wegen Tierquälerei zu verbüßen.
Spanienweit handelt es sich erst um den zweiten Fall dieser Art, der tatsächlich zu einem Haftantritt geführt hat. Erst vor wenigen Tagen war ein "Pferdemörder" ins Gefängnis eingeliefert worden – ebenfalls auf Mallorca. Er hatte im August 2012 in Manacor sein erfolgloses Rennpferd "Sorky" erschlagen und wurde zu acht Monaten Freiheitsstrafe verurteilt. Der Fall war seinerzeit ein Politikum. (mic)