Die Balearen-Regierung will einen Aktionsplan gegen die drohende Trockenheit auf den Weg bringen, der insbesondere die möglichen Maßnahmen auf eine rechtliche Grundlage stellen soll. Ein solcher Aktionsplan, wie ihn auch die Europäische Union vorschreibe, existiert derzeit nicht für Mallorca und die Schwesterinseln, hieß es aus dem balearischen Umwelt- und Agrarministerium.
Zwar sei 2011 ein Entwurf für einen solchen Aktionsplan erstellt worden, doch dieser wurde in der vergangenen Legislaturperiode nicht verabschiedet. Jetzt soll das in den kommenden vier bis fünf Monaten nachgeholt werden, berichtete die spanische MM-Schwesterzeitung Ultima Hora am Dienstag. Der Plan soll unter anderem festlegen, welche Einsparungen im Wasserhaushalt an welcher Stelle Vorrang haben werden und wie entsprechende Maßnahmen gegen die Trockenheit zu ergreifen seien.
Für den 4. Februar ist ein Arbeitstreffen geplant mit Vertretern aller Gemeinden sowie den Wasserwirtschaftsämtern, um die Situation gemeinsam zu analysieren.
Weiter gab das Ministerium bekannt, dass die drei auf Mallorca existierenden Meerwasser-Entsalzungsanlagen ihre Kapazitäten deutlich auszuweiten haben. In Palma werden statt der zwei Produktionslinien nun alle sieben in Betrieb genommen. Die Anlage in Alcúdia soll ebenfalls ihre Produktion erhöhen, die Anlage Andratx wird wieder gestartet und an das Versorgungsnetz angeschlossen.
Der balearische Umweltminister Vicenç Vidal kritisierte den Standort der beiden jüngsten Entsalzungsanlagen Alcúdia und Andratx, die vor 15 Jahren installiert wurden, als schlecht gewählt. Notwendiger als dort seien Standorte im Süden und Osten der Insel. Auch sei der Betrieb der Anlagen bislang falsch organisiert gewesen. Statt sie im Sommer auf Hochtouren zu betreiben, sollten sie im Winter arbeiten, um die Grundwasserressourcen für die verstärkte Entnahme im Sommer zu schonen.
Das Problem der Entsalzungsanlagen ist, dass sie viel Energie verbrauchen und eine Belastung für die Umwelt, insbesondere für das Meer darstellten, hieß es.
Weiter wurde beschlossen, an die Landwirte Hilfen auszuzahlen, damit diese Tierfutter erwerben können.