Der Sechskiemerhai, der am Sonntag tot an der Küste von El Molinar in Palma angetrieben worden war, ist möglicherweise von Fischern auf hoher See getötet worden. Diese Vermutung sprach der Haiexperte und Buchautor auf Mallorca, Juan Poyatos, gegenüber der Tageszeitung Ultima Hora aus.
Diese Haiart lebt die längste Zeit des Jahres in den balearischen Gewässern und hält sich meist in großer Tiefe auf. Nachts steigen die Tiere auch zur Oberfläche auf. Die langsamen Schwimmer sind Aasfresser und ernähren sich von toten Tieren, die sie am Meeresgrund finden, jagen aber auch Krabben, Knorpelfische und kleinere Haie.
Für Fischer sind die Sechskiemerhaie kein Grund zur Freude. Geraten sie in die Schleppnetze, dann bedeuten sie lästige Mehrarbeit. Durch ihr großes Gewicht von bis zu einer Tonne – die Tiere können bis zu fünf Meter lang werden – zerdrücken sie im Netz die übrigen Fische.
Auch sei das Fleisch der Sechskiemerhaie auf den Märkten unverkäuflich. Darum würden die Fischer lebend gefangene Exemplare dieser Haiart mit einem Messer- oder Axthieb in die Wirbelsäule unterhalb des Schädels töten, um die Tiere zu beseitigen.
Kurioserweise wies das in El Molinar entsorgte Tier, das knapp vier Meter lang war, eine entsprechende Schnittverletzung auf, so wie sie auch vom Blatt einer rotierenden Schiffsschraube entstanden sein könnte.