Nach dem vereitelten Terroranschlag auf Mallorca rufen der Bürgermeister von Inca und die islamischen Gemeinden zur Ruhe auf.
Virgilio Moreno traf sich am Wochenende demonstrativ mit Verantwortlichen aus den drei Moscheen der Kleinstadt, in deren Umgebung viele in der Landwirtschaft tätige Marokkaner und Schwarzafrikaner leben. Man wolle weiter gemeinsam arbeiten und verurteile den Terrorismus entschieden, hieß es bei einem Fototermin. Dies obwohl einer der festgenommenen Verdächtigen als Moscheevorstand oder Imam einer islamischen Gemeinschaft an der Gran Vía Colón tätig war und obwohl der Hassprediger Tarik Ibn Ali im Raum Inca offenbar mehrfach gut besuchte Foren vorfand.
Jedenfalls haben sich die Verantwortlichen nun zu einer Zusammenarbeit mit der Polizei bereit erklärt. Verdächtige Wahrnehmungen wolle man sofort melden, sagten sie der Presse. Die Gemeindemitglieder seien über die Nachrichten von vergangener Woche sehr erschrocken.
An dem Termin nahmen auch der Chef der Lokalpolizei und ein zusätzlicher Mediator teil. Es handelt sich um Pere Perelló, den derzeitigen Sicherheitsdirektor der Balearen-Regierung. Er war früher Leiter der Lokalpolizei in der benachbarten Moslem-Hochburg Sa Pobla und hat Erfahrung als Vermittler in schwierigen Situationen. Unter anderem war sein Einsatz gefragt, als es vor Jahren zu ethnisch-religiösen Unruhen kam.
Balearen-Präsidentin Francina Armengol, die ebenfalls aus Inca stammt, lobte die professionelle Arbeit der Sicherheitskräfte und rief zum friedlichen Zusammenleben der unterschiedlichen Gemeinschaften auf, wie es auch in der Vergangenheit schon der Fall gewesen sei. (mic)