Vor allem der dreiste Diebstahl von Port d'Andratx im April hatte für Aufsehen gesorgt: Damals war einem deutschen Touristen (60) eine Uhr im Wert von 50.000 Euro von einem unbekannten Täter brutal vom Handgelenk gerissen worden. Vier Wochen später wurde dort bei einem ähnlichen Diebstahlsversuch ein 49 Jahre alter Deutscher leicht verletzt.
Jetzt hat die Kriminalpolizei auf Mallorca neun Männer festgenommen, denen vorgeworfen wird, sich auf den gewalttätigen Uhrenklau spezialisiert zu haben. Die aus Algerien stammenden Männer spähten sich ihre potenziellen Opfer stets in Dreiergruppen aus und schlugen dann in einem bestimmten Moment zu, etwa wenn der Uhrenträger gerade in ein Taxi einsteigen wollte. Während einer der Männer das Opfer mit einer Frage oder einem Anliegen ablenkte, griff der Andere blitzschnell nach dem Handgelenk und entwendete mit großer Geschicklichkeit die Edelmarken-Uhr. Und wo Fingerfertigkeit alleine nicht ausreichte, kam auch brutale Gewalt zum Einsatz, teilte die spanische Nationalpolizei am Donnerstag mit.
Die Gruppen seien in Palma und in Port d'Anratx aktiv gewesen, mitunter verlagerten sie ihr kriminelles Handwerk auch auf das spanische Festland. Die Polizei observierte die Verdächtigen und konnten sie dann in einem Fall auf frischer Tat ergreifen, hieß es. Die Beamten stellten zwei Uhren im Wert von 15.000 und 40.000 Euro sicher. Ob die Männer in direkter Beziehung zu den oben genannten Vorkommnissen von Port d'Andratx standen, wurde nicht mitgeteilt.