Der unter Auflagen auf freiem Fuß befindliche balearische Vergnügungs-Unternehmer Bartolomé Cursach ist mit dem Versuch gescheitert, Mallorca zeitweise zu verlassen. Ein Richter verbot ihm unlängst eine Reise nach Madrid. Cursach, der auf seinen Prozess wegen Korruptionsvorwürfen wartet, hatte angegeben, sich dort mit seinem Anwalt treffen zu wollen. Richter und Staatsanwaltschaft begründeten ihr Nein zu dem Ansinnen des Angeklagten damit, dass Fluchtgefahr bestehe.
Cursach saß mehr als ein Jahr im Gefängnis von Mallorca in Untersuchungshaft. Er kam nach Zahlung einer Kaution von einer Million Euro frei, darf aber die Insel nicht verlassen und muss sich an jedem Donnerstag beim Gericht melden.
Im Fall Cursach geht es um systematische Korruption in den Reihen der Lokalpolizei, die für Firmeninteressen und gegen Konkurrenten instrumentalisiert worden sein soll. Die Vorwürfe reichen bis hin zu angeblichem Drogenhandel in bekannten Etablissements wie Mega-Park, BCM oder Tito's.
Cursach wird in der Öffentlichkeit als "Mafia-Pate" dargestellt. Bisher konnte aber nur illegaler Waffenbesitz nachgewiesen werden. Ermittlungsrichter Manuel Penalva war im März durch Miquel Florit ersetzt worden. Seine Kammerkollegen hatten ihm mangelnde Unvoreingenommenheit vorgeworfen.