Im Fall des am Freitag auf Mallorca erschlagenen niederländischen Touristen hat es eine Festnahme gegeben. Die Ermittlungen dauern noch an.
Bei dem Verhafteten handelt es sich um den Fahrer eines weißen Geländewagens, der den Holländer offenbar ins Krankenhaus gebracht hatte. Dort konnte man aber nichts mehr für den 34-Jährigen tun.
Bei seiner Vernehmung verwickelte sich der Fahrer in Widersprüche. Er soll zugegeben haben, dass das Opfer nicht bei einem verwahrlosten Gebäude in freier Landschaft aufgefunden wurde, sondern innerhalb des Elendsviertels Son Banya in der Straße 5.
Bei dem Toten soll es sich laut Medienberichten um den in der Filmbranche tätigen Wouter V.L. handeln, der auch an diversen bekannten Produktionen mitgewirkt hat und für Preise nominiert wurde.
Als Todesursache wurde stumpfe Gewalt durch Schläge ermittelt. Das Opfer soll unter einem Aneurisma im Gehirn gelitten haben, das bei dem Zwischenfall wieder aufplatzte.
Die Barackensiedlung Son Banya wird von Clans der Sinti und Roma bewohnt und ist auf der Insel als Umschlagplatz für Betäubungsmittel bekannt. Seit Jahrzehnten ist immer wieder die Rede von einem "Drogensupermarkt". Die derzeitigen Bewohner wurden in der Franco-Zeit in Erbpacht außerhalb des Stadtgebiets angesiedelt. Vor einiger Zeit ist jedoch grundsätzlich ein Abrissbeschluss gefallen. Flächen und Bauten in Son Banya gehören größtenteils der öffentlichen Hand. Noch im Lauf des Sommers 2018 sollen Zwangsräumungen beginnen. (mic)