Die vom Drogenhandel geprägte Elendssiedlung Son Banya bei Palma de Mallorca soll schrittweise abgerissen werden. Die Räumung auf einen Schlag wurde hingegen abgesagt.
Diese Entscheidung erfolgte nach einem Gerichtsbeschluss, der den ursprünglich geplanten Termin am 17. April annulliert hatte. Stattdessen sollen im Frühling und Sommer nun etwa vier bis fünf Häuser pro Woche abgerissen werden. Bis in drei Jahren könnte der "Drogensupermarkt" dann vom Erdboden verschwunden sein. Allerdings wird damit gerechnet, dass sich die Kriminalität dann in andere Bereiche verlagern dürfte.
Die Barackensiedlung beim Flughafen Son Sant Joan war 1970 in der Franco-Zeit errichtet worden, um soziale Probleme und die Minderheit der Sinti und Roma aus der Stadt zu verdrängen. Immer wieder verhaftet die Polizei dort mutmaßliche Drogenclans und führt einmal im Jahr eine Großrazzia durch. Ansonsten handelt es sich um eine No-Go-Area für Außenstehende. 45 Familien leben derzeit noch in Son Banya. (mic)