Folgen Sie uns F Y T I R

So können Sie nach der tödlichen Flut helfen

Hilfe für das Katastrophengebiet auf Mallorca. | UH

| Sant Llorenç |

Nach der tödlichen Flutwelle in Sant Llorenç rollt eine Welle der Hilfsbereitschaft. Hier erfahren Sie, wie Sie selbst den Betroffenen helfen können und welche Hilfsaktionen laufen.

Aufräum- und Putzaktionen

Wer die Menschen vor Ort unterstützen will, sollte sich ins Kulturzentrum Espacio 36 (Calle Major 36 in Sant Llorenç) begeben, teilte der balearische Rettungsdienst mit. Dort werden Aufräumarbeiten koordiniert. Alle Freiwilligen, die am Samstag 13. oder Sonntag 14. Oktober bei den Aufräumarbeiten in Sant Llorenç helfen möchten, sollen sich unbedingt unter der Telefonnummer 012 melden. Für Freitag, 12. Oktober, werden keine zusätzlichen Helfer benötigt, schreibt der Rettungsdienst 012.

Die Gemeindeverwaltung von Sant Llorenç meldete auf Facebook, dass freiwillige Helfer möglichst erst am Freitag kommen sollten. Am Donnerstag sei man noch mit großflächigen Räum- und Reinigungsarbeiten beschäftigt, hieß es. Helfer sollten Schaufeln, Kehrbleche und Handschuhe mitbringen. Wer mit dem Auto kommt, sollte am Kreisverkehr parken, um Räumfahrzeuge im Ort nicht zu behindern.

Die Gemeindeverwaltung von Santanyí organisiert am Freitag, 12. Oktober, eine Hilfsaktion in Sant Llorenç. Los geht es um 8 Uhr morgens, die Aktion dauert bis 18 Uhr. Wer mitmachen will, kann sich unter folgenden Telefonnummern anmelden: 670 548798 (Bàrbara Xamena) und 656 401883 (Toni Matas). Die Anmeldefrist endet am heutigen Donnerstag um 20 Uhr. Das Rathaus sorgt für Transport und Verpflegung. Die freiwilligen Helfer sollten Handschuhe mitbringen.

Am Donnerstag und Freitag werden Kinderaufpasser in der Notunterkunft in der Sporthalle Miquel Àngel Nadal gesucht, damit die Eltern sich an den Aufräumarbeiten in Sant Llorenç beeiligen können. Anmeldung unter der Telefonnummer 666241773.

Spendenmöglichkeiten

Die CaixaBank hat unterdessen ein erstes Spendenkonto eingerichtet und selbst 18.000 Euro eingezahlt. Die Kontoverbindung lautet: ES 86 2100 0161 8802 0018 8265

Auch der deutsche Resident Pierre Kreißl hat auf seinem Facebook-Konto eine Spendenaktion gestartet. Vom Erfolg ist er völlig überwältigt. "Ich habe den Aufruf am Mittwoch gestartet, am Donnerstag waren schon knapp 3000 Euro zusammengekommen", sagt er. Bis Montag will er die Aktion noch weiterlaufen lassen.

Der Kulturverein Granots & Sopes aus Sant Llorenç verkauft T-Shirts für 10 Euro. Der Erlös kommt den Opfern der Katastrophe zugute. Infos unter granotsisopes@gmail.com oder auf der Facebook-Seite der Gruppe.

In Palma wurde die Hilfsorganisation SOS Mamás den ganzen Mittwoch über geradezu mit Kleidung, Decken, Bettwäsche und Lebensmitteln Überschüttet. "Wir haben so viele Sachspenden erhalten, dass wir im Moment nichts mehr brauchen", sagte eine freiwillige Helferin am Donnerstag.

Zahlreiche Privatpersonen beherbergten nach der Katastrophe Betroffene oder brachten Lebensmittel, Matratzen und Decken in die Sporthalle von Miquel Àngel Nadal, die zur Notunterkunft umfunktioniert worden war. Restaurants und Geschäfte stellten Lebensmittel und Konserven für die Opfer des Unglücks zur Verfügung. Hotels boten 400 Betroffenen Zimmer an, auch die Tennis-Akademie von Rafael Nadal öffnete ihre Türen für die Opfer der Flut. Der Tennisstar packte in der Krisenregion auch selbst mit an.

"Wir haben keine Worte, um unseren Dank gegenüber all jenen Privatpersonen und Einrichtungen auszudrücken, die geholfen haben", sagte Miquel Perelló, Ratsherr aus Manacor, der zusammen mit der Bürgermeisterin Catalina Riera, in der Sporthalle einfand, in der 120 Personen die Nacht verbrachten.

Auch ein deutsches Urlauberpaar wurde mit seinem Baby von Anwohnern aufgenommen. "Wir machen Urlaub auf der Insel und wurden in der Nähe von Manacor von der Flutwelle überrascht", erzählte die Mutter der MM-Schwesterzeitung Ultima Hora. "Wir sind daraufhin wieder in den Ort zurückgekehrt und haben uns in die Turnhalle begeben. Dort hat uns eine Frau angeboten, bei ihr zu schlafen."

Zum Thema
Meistgelesen