Im Fall der im Jahr 2013 auf Mallorca festgenommenen Mitglieder der Rockerbande Hells Angels fordert die Staatsanwaltschaft für 46 Angeklagte insgesamt 298 Jahre Haft. Der unter Auflagen auf freiem Fuß lebende mutmaßliche Rädelsführer Frank Hanebuth muss mit 13 Jahren rechnen, wie die MM-Schwesterzeitung Ultima Hora am Mittwoch meldete. Der Hannoveraner war zwei Jahre lang in U-Haft. Derzeit hält er sich in Hannover auf und muss sich der spanischen Justiz zur Verfügung halten.
Weiteren damals im Rahmen der Operation Casablanca abgeführten Spitzenmitgliedern wie Khalil und Abdelghani Youssafi drohen 38 Jahre Gefängnis unter anderem wegen Geldwäsche, Drohungen und Urkundenfälschung. Die Lokalpolizisten Nicanor G. und Francisco José V. müssen sich auf fünfeinhalb Jahre einstellen.
Im Raum stehen schwere Vorwürfe wie Drogengeschäfte, Zuhälterei und Menschenhandel, Geldwäsche und Erpressung. Auf 15.000 Seiten ist in Abhörprotokollen akribisch dokumentiert, wie die Rocker und deren Umfeld aus dem Bereich der grauen Geldanlage und des Kapitalanlagebetrugs bei ihren dunklen Geschäften vorgingen. Es ging unter anderem um dubiose Baum-Plantagen, Aktien von Karibik-Firmen, Beteiligungen im Hotel- und Vergnügungsgewerbe und sogar um Investments im Rotlicht-Milieu und Rennsport.