Im Skandal um Mallorcas Nachtclubkönig Bartolomé Cursach haben sich Betroffene nun zu einem Opferverein zusammengeschlossen.
Bei einer Demonstration vor dem Finanzamt forderten sie die Wiederaufnahme des eingestellten Steuerverfahrens gegen den Magnaten und verteidigten die Arbeit der Anti-Geldwäscheeinheit der Nationalpolizei. Insgesamt soll es dabei um hinterzogene Steuern in Höhe von 50 Millionen Euro sowie um angeblich nicht bezahlte Sozialversicherungsbeiträge von 14 Millionen Euro gehen. Allerdings konnte das Finanzamt die Vorwürfe der Fahnder bisher nicht ausreichend mit Beweisen erhärten.
Cursach wird beschuldigt, Polizei und Behörden korrumpiert und die Konkurrenz mit unlauteren Methoden geschädigt oder gar ruiniert zu haben. In dem Opferverein haben sich Kleinunternehmer und ihre Angehörigen organisiert. Die meisten stammen aus der Gemeinde Calvià. "Wir werden uns nicht mundtot machen lassen", hieß es bei der kleinen Demonstration mit 13 Teilnehmern in Palma de Mallorca.
Im Strafverfahren gegen Cursach und 23 Mitbeschuldigte waren kürzlich der Staatsanwalt und der Untersuchungsrichter wegen umstrittener Methoden ausgewechselt worden. Nach bisherigem Stand soll der Prozess jedoch von Sonderermittlern aus Madrid weiter vorangetrieben werden. Die Vorwürfe reichen bis hin zum Drogenhandel und zur mutmaßlichen Tötung eines Mitwissers vor 20 Jahren.