Die Dörfer auf Mallorca werden der Trinkgelage im öffentlichen Raum ("Botellón") und der damit verbundenen Corona-Ansteckungsgefahr teilweise nicht mehr Herr. Sie fordern Unterstützung vom spanischen Innenministerium und der Vertretung der Zentralregierung auf den Inseln.
Mit diesem Ansinnen ist jetzt die Vereinigung der Gemeinden auf den Balearen "Felib" an die Öffentlichkeit gegangen. Anlass war ein "Botellón" in Deià am vergangenen Wochenende. Das Problem: Die Gemeinde hat nur einen Lokalpolizisten, der bereits auf einen Teil seiner Freizeit opfert und sechs Tage pro Woche arbeitet. Zum betreffenden Zeitpunkt hatte dieser aber frei. Bürgermeister Lluís Apesteguia bat telefonisch die Guardia Civil um Hilfe, was abgelehnt wurde, da der Vorfall eine Angelegenheit der Gemeinde sei.
Daher versuchte der Politiker persönlich, die Ansammlung nachts um zwei so gut wie möglich aufzulösen und informierte am nächsten Tag per Whatsapp seine Kollegen in den anderen Gemeinden über den Vorfall.
Eigentlich hätte die Lokalpolizei von Sóller in solch einer Situation einspringen sollen, die jedoch ist unterbesetzt, weil nach einem Coronafall mehrere Beamte unter Quarantäne stehen.
Auch in anderen Gemeinden gebe es Probleme mit der personellen Besetzung der Lokalpolizei.