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Expertin erklärt Corona-Fallexplosion auf den Balearen

Die Coronakurve auf den Balearen steigt weiter. Am Dienstag wurden 906 Fälle gemeldet, viele davon waren aber schon mehrere Tage alt. | M. A. Cañellas

| Palma, Mallorca |

Die Nachricht klingt zunächst wie ein Schock: Mehr als 900 neue Coronafälle sind an diesem Dienstag auf Mallorca und den Nachbarinseln gemeldet worden. Die Gesamtzahl der seit Beginn der Pandemie Infizierten erhöht sich auf 6709 Personen, 2227 dieser Fälle gelten derzeit als "aktiv", eine weitere Person ist mit SARS-CoV-2 verstorben – das 236. Todesopfer auf den Inseln.

MM hat sich am Dienstag mit einer Sprecherin der balearischen Gesundheitsbehörden in Verbindung gesetzt, die am Telefon diese "Fallexplosion" erklärte: "Wir arbeiten seit Montag mit mehr Personal und können dementsprechend Fälle nachmelden, die sich in den vergangenen Tagen aufgestaut hatten." Die am Dienstag gemeldeten Coronafälle können laut der Sprecherin bis zu einer Woche alt sein.

"Wir werden uns nicht an diese hohen Zahlen gewöhnen müssen. Vielmehr sind wir gerade dabei, ältere Befunde nachzumelden", so die Expertin. "Vergessen Sie nicht, dass hinter dem Meldesystem ein komplexes Verfahren steckt, bei dem es aufgrund der derzeitigen Situation natürlich zu Verspätungen kommen kann."

Auch die hohen Zahlen an Geheilten – am Montag und Dienstag zusammen 773 – zeige, dass viele der Altfälle, die nachgemeldet werden, bereits schon wieder als geheilt gelten.

Die Ergebnisse der PCR-Tests, die tatsächlich in den vergangenen 24 Stunden positiv ausgefallen sind, meldet die spanische Zentralregierung in Madrid abends um 18 Uhr. Es wurden am Dienstag zehn Fälle gemeldet. Da aber Teile der 900 neuen Fälle den vergangenen sieben Tagen zugerechnet wurden, kletterte die 7-Tage-Inzidenz, die noch am Montag auf 33 Fälle pro 100.000 Einwohner abgesunken war, am Dienstag wieder auf über 78. Dieser Wert ist ausschlaggebend für das Auswärtige Amt, eine Region als Risikogebiet einzustufen. Die kritische Marke beträgt 50.

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