Die Corona-Inzidenz auf 100.000 Einwohner ist in den zur Abriegelung bestimmten Problemvierteln von Palma de Mallorca deutlich höher als im Rest von Mallorca. Das Landesgesundheitsministerium geht am Mittwoch von einem dreimal so hohen Wert wie im Rest von Mallorca aus. Dabei handelt es sich nicht um die jeden Tag von der Zentralregierung in Madrid mitgeteilte Sieben-Tage-Inzidenz, die am Mittwoch für die Balearen bei lediglich 35,76 lag.
Ab Freitag 22 Uhr darf kein Einwohner mehr die "Barrios" Son Gotleu, Son Canals, Can Capes und Soledat Nord ohne triftigen Grund verlassen. Am Mittwoch waren diese und andere einschneidende Maßnahmen offiziell verkündet worden. Bürgermeister José Hila sagte, dass es nötig dringend gewesen sei, in jenem Gebiet zu handeln.
Die Einwohner der betroffenen Viertel fügen sich in ihr Schicksal. Eine Umfrage der MM-Schwesterzeitung Ultima Hora ergab, dass die Menschen mehrheitlich keine andere Möglichkeit sehen, als sich an die Restriktionen zu halten. Einige halten sie für überfällig, andere bezeichneten die Maßnahmen dagegen aber als "übertrieben".
In den Problemvierteln leben zahlreiche Einwanderer aus armen Weltgegenden, die Wohnverhältnisse sind sehr beengt, was die Ansteckungsrate nach oben treibt.