Es hat sich schwer etwas getan in den vergangenen Wochen im kleinen Hafen von El Molinar. Nachdem die neue Uferpromenade bereits Anfang August für Sportler und Spaziergänger freigegeben wurde, stehen rund um das neue Hafenbecken jetzt auch zahlreiche Bänke und kleine, in den Boden zementierte Tische, damit sich Besucher dort zum Plausch niederlassen können. Die stattlichen Palmen, die den Hafen säumen, werden noch von Holzpflöcken gestützt, die Zweige ihrer Kronen sind noch zugebunden. Boote liegen noch nicht im Becken.
„Das wird vermutlich erst im kommenden Jahr passieren”, erklärte der Sprecher der balearischen Hafenbehörde (APB), Raimond Jaume, am Montag gegenüber MM. „Wir suchen zunächst einen Betreiber für den ‚Port’ – die Ausschreibung ist noch bis Ende Oktober gültig. Anschließend entscheidet der Verwaltungsrat darüber, wer in Zukunft für den Hafen verantwortlich sein wird.”
Der neue Betreiber wird sich neben der Installation der Anleger nicht nur um den Bau der Bootsstege, sondern auch um den Betrieb des Hafengebäudes kümmern müssen, dessen Renovierung jetzt aber noch die Hafenbehörde durchführen wird. „Sicher ist, dass in den Räumlichkeiten anschließend die Hafenverwaltung Platz finden wird”, so Jaume. Auch ein Restaurant im Erdgeschoss gilt dem APB-Sprecher zufolge als sicher. Das bisherige Lokal, in dem vor allem Fisch, Meeresfrüchte und Reisgerichte auf den Tisch kamen, hatte sich bei Nachbarn und Besuchern einst großer Beliebtheit erfreut, musste aber im Rahmen der Umbauarbeiten und wegen der ausgelaufenen Lizenz schließen.
Der Hafen von El Molinar war von Anfang des vergangenen Jahres bis zu diesem Sommer aufwendig umgebaut, nach Protesten der Anwohner allerdings nicht, wie ursprünglich geplant, vergrößert worden. Mehrere Jahre lang hatten die Nachbarn mit ihrer Aktion „al Molinar port petit” (Ein kleiner Hafen für Molinar) gegen den Ausbau gekämpft und schließlich gewonnen.
Zumindest jetzt scheinen die meisten von ihnen Frieden mit dem Projekt geschlossen zu haben. „Es ist wirklich schön geworden”, so der Chef einer Bar in unmittelbarer Nähe zum Hafenbecken. Lediglich die Betreiberschaft treibt die Bewohner weiter um. Sie wünschen sich, dass der Hafen in den Händen des Segelclubs Molinar bleibt, der ihn jahrzehntelang gepflegt und bewirtschaftet hatte. In diesem Punkt allerdings setzte sich die APB durch, die die Verwaltung offiziell ausgeschrieben hat.