Nach der unplanmäßigen Landung eines Jets der Fluggesellschaft Air Arabia und der Flucht von 24 Passagieren auf das Flugfeld und in die Umgebung ist der Airport Son Sant Joan auf Mallorca am Freitagabend zeitweise geschlossen worden. Deswegen mussten mehrere Flüge umgeleitet oder annulliert werden.
Die aus Casablanca (Marokko) kommende Maschine landete, weil ein junger männlicher Passagier vorgegeben hatte, wegen eines diabetischen Anfalls unbedingt in ein Krankenhaus zu müssen. Spanische Medien meldeten unter Berufung auf die Polizei, dass es sich um einen simulierten Notfall gehandelt habe. Es sollte wohl die Flucht mehrerer Passagiere ermöglicht werden. Der Jet war unterwegs nach Istanbul.
Polizisten der Guardia Civil konnten bis Samstagmittag zwölf der geflohenen Fluggäste festnehmen. Diese – es handelt sich um marokkanische Männer und einen Palästinenser – hatten die Absperrungen des Flughafens überwunden, die meisten wurden auf dem Gebiet der Gemeinde Marratxí bei Sa Cabaneta gestellt, einer ging den Fahndern an der Schnellstraße zwischen Palma und Manacor ins Netz. Ein weiterer – offenbar der mutmaßliche Simulant – wurde im Krankenhaus Son Llàtzer angetroffen. Bei ihm wurde spanischen Medien zufolge kein gesundheitliches Problem festgestellt. Nach zwölf weiteren Personen wird gefahndet.
Insgesamt mussten 13 Verbindungen wegen des Vorfalls abgesagt oder umgeleitet werden: Fünf mit Barcelona, vier mit Ibiza, zwei mit Menorca, einer mit Madrid und einer mit Valencia. Gegen Mitternacht konnte der Airport wieder geöffnet werden.
(aktualisiert um 14.37 Uhr)