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Operation "Casino": Fünf mutmaßliche Bandenmitglieder inhaftiert

Antonio Longobardi gestern auf dem Weg zur Untersuchungsrichterin | ALEX SEPULVEDA

| Mallorca |

Im Fall um den vor kurzem von der Polizei auf Mallorca gesprengten Geldwäsche- und Drogenring hat die Untersuchungsrichterin am Donnerstag (17.2.) fünf Haftbefehle gegen mutmaßliche Bandenmitglieder erlassen. Darunter soll nach Angaben der MM-Schwesterzeitung Ultima Hora auch der Manager des Promi-Restaurants "Ritzi" in Puerto Portal, Antonio L. gehören.

Allerdings wurde der 60jährige nach unbestätigten Aussagen von Augenzeugen bereits am Donnerstagabend nach dem Verhör vor der Untersuchungsrichterin in Palma wieder in seinem Lokal gesehen, wie er wie üblich Gäste empfing.

Antonio L. ist einer von acht Verdächtigen, die im Rahmen einer großangelegten internationalen Polizeiaktion namens "Operation Casino" auf Mallorca am Dienstag festgenommen wurden. Insgesamt wurden in Spanien, Italien, Kroatien, Deutschland, Belgien, 45 Personen abgeführt und 80 Hausdurchsuchungen durchgeführt.

Wie die MM-Schwesterzeitung Ultima Hora aus Ermittlerkreisen erfuhr, wurde auf der Insel offenbar zwei Jahrzehnte lang Kokain- und Prostitutionsgeld gewaschen, das im Hamburger Kiez von Sankt Pauli von Verbrecherclans albanischer Herkunft eingenommen worden war.

Der Hauptverdächtige, ein Kosovo-Albaner, wohnte in einer Villa in Camp de Mar und unternahm zahlreiche Reisen in andere Städte. Seit 2018 war die Guardia Civil auf seiner Spur. Die kriminellen Einnahmen sollen auf der Insel mithilfe von Strohmännern durch den Kauf teurer Autos, von Immobilien, Hotels und Kunstsammlungen gewaschen worden sein. Aktiv war man in dieser Hinsicht vor allem im Raum Calvià und Palma.

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