Die Freilassung der auf Mallorca inhaftierten Kegelbrüder rückt offenbar immer näher. Wie die Rechtsanwältin Maria Barbancho am Mittwoch gegenüber MM bestätigte, fordert nun sogar die Staatsanwaltschaft, die acht in U-Haft sitzenden Männer aus dem Münsterland auf freien Fuß zu setzen: Aber, so Barbancho weiter, das letzte Wort in der Sache habe der Ermittlungsrichter.
Dieser hatte sich trotz der Bemühungen der Anwälte bisher unnachgiebig gezeigt. Mehrfach hatten die Juristen Anstrengungen unternommen, die acht verbleibenden Männer aus dem Gefängnis zu holen – ohne Erfolg. Einer von ihnen war nach einer ersten Anhörung freigekommen, vier weitere nach der Kautionszahlung von je 12.000 Euro. Acht der jungen Männer aber sitzen seit fast zwei Monaten in Haft, obwohl die Angehörigen eine Solidarhaftungssumme von einer halben Million Euro zusammengekratzt hatten.
Möglicherweise hat nun aber ein Whatsapp-Foto die Staatsanwälte umgestimmt. Dieses war am Dienstag aufgetaucht und zeigt einen Mann, der sich zu dem Zeitpunkt, als das Feuer ausbrach, auf einem Hotel-Balkon in unmittelbarer Nähe zu dem Schilfdach befunden hatte, das angeblich durch eine weggeworfene Kippe zu brennen begann. Das Foto wirft damit ein neues Licht auf eine mögliche Beteiligung der Kegelbrüder an dem Fall.
Bisher wurde ihnen von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, für den Brand am 20. Mai in Arenal, bei dem der Außenbereich der Bar "Why Not" und das darunter befindliche Bordell fast komplett zerstört wurden, verantwortlich zu sein. Ob und wann eine mögliche Freilassung genau ansteht, ist noch unklar. "Das kann man leider nicht abschätzen", so Maria Barbancho.