Der Kampf um das beliebte Strandlokal in Ciutat Jardí geht in die nächste Runde: Die Stadt Palma möchte nun Pläne, technische Berichte und Studien in die Wege leiten, um das vom Abriss bedrohte Restaurant El Bungalow in den Katalog der emblematischen und schützenswerten Gebäude der Insel aufzunehmen. Hierbei soll auch die spanische Küstenbehörde dazu aufgefordert werden, alle Maßnahmen zum Abriss einzustellen, bis das bürokratische Verfahren zum Schutz des Lokals abgeschlossen ist.
Wie die MM-Schwesterzeitung Ultima Hora berichtete, seien diese neuen Pläne nicht nur einstimmig von allen Parteien im Stadtrat beschlossen worden, auch Vertreter der Nachbarschaftsvereinigung des betreffenden Stadtviertels würden das Vorhaben unterstützen.
Joan Forteza, Vorsitzender des Nachbarschaftsvereins Coll d'en Rabassa, erinnerte daran, dass insgesamt 14.700 Unterschriften gesammelt worden seien und 800 Teilnehmer an einer Kundgebung am 6. November gegen den Abriss des Gebäudes teilgenommen hätten. Zudem sagte Forteza, dass das Restaurant sich in die Umgebung einfüge und keine optische Beeinträchtigung darstelle, was in der Vergangenheit ein Kritikpunkt gewesen war.
Der Grund für den Konflikt mit El Bungalow, das auf Meeresfrüchte und Paella spezialisiert ist und derzeit 20 Angestellte beschäftigt, liegt offenbar in einer fehlenden Lizenz. Die Behörden berufen sich zudem auch auf jüngere Gesetze, die gastronomische Aktivitäten direkt vor oder auf dem Strand, beziehungsweise an der Meereslinie, teilweise verbieten. Die Besitzerfamilie betreibt das Restaurant bereits seit 40 Jahren und gibt an, dass sie seit jeher eine entsprechende Betriebslizenz habe. Seit vier Generationen stehen hier Frauen an der Spitze des Lokals.