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Olivar-Markt: "Schinkenkrieg" auf Mallorca

Beliebt bei den Kunden, verhasst bei seinem Konkurrenten: Der Erfolg hat Iván Aleixandre handfesten Neid eingebracht. | Alejandro Sepúlveda

| Palma, Mallorca |

Feiner Geschmack und unfeine Manieren liegen auch auf Mallorca mitunter nah beieinander. Selbst im Mercat de l‘Olivar in Palma. Die Markthalle im Zentrum der Stadt ist nicht nur wegen ihrer Ware, sondern auch wegen ihrer Atmosphäre beliebt. Doch hinter den Kulissen hängt der Haussegen schief. Zwischen den Betreibern zweier Delikatessenstände ist nämlich das ausgebrochen, was die MM-Schwesterzeitung „Ultima Hora“ als „Schinkenkrieg“ bezeichnet hat. Mittlerweile wird dieser Konflikt vor Gericht ausgetragen.

Der Kläger: Iván Aleixandre, der seit 2016 im Mercat de l‘Olivar tätig ist. Spezialisiert hat er sich auf das delikate Zerlegen von iberischem Schinken, und neben dem Verkauf zum Mitnehmen widmet er einen Teil seines Geschäfts der Verkostung dieses geschätzten Produkts vor Ort. Der Erfolg, den er damit hat, brachte ihm auch Neider ein. Sie betreiben ihren Degustationsstand ganz in der Nähe von ihm. Seit sie gesehen hätten, dass sein Geschäft gut laufe, werde er von seiner Konkurrenz ständig belästigt und fertig gemacht. Und nicht nur er: Eine Mitarbeiterin sei von der Konkurrenz bis auf die Toilette verfolgt worden, ein Mitarbeiter, der zuvor bei besagte Konkurrenz gearbeitet habe, sei mit Schlägen bedroht, er selbst unter anderem als „dumm wie Sch...“ und „Stück Dreck“ beschimpft worden. „Sie wollen, dass ich Angst habe und mich mürbe machen. Das ich abhaue“, zitiert „Ultima Hora“ den gepeinigten Markthändler, der eingesteht, mittlerweile mit Angst zur Arbeit zu kommen.

Doch statt aufzugeben hat er geklagt. Das Verfahren wurde in erster Instanz eingestellt, später aber vom Landgericht wieder aufgenommen, weil die Anschuldigung „ein Minimum an Bestand“ habe. Unterdessen versicherte der Geschäftsführer der Markthalle, Juan Carlos Moll, dass man versucht habe, in diesem Problem zwischen den Ständen zu schlichten. Wegen des laufenden Verfahrens wollte er keine weiteren Erklärungen abgeben. Die Verantwortlichen des angeprangerten Standes und ihr Anwalt, so „Ultima Hora“, „lehnten es ihrerseits höflich ab, die Angelegenheit zu kommentieren“.

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