In Palma de Mallorca ist am Dienstag ein Beamter der Lokalpolizei verhaftet worden. Der Polizist soll Keller- und Lagerräume in desolaten Zuständen an illegale Einwanderer vermietet haben. Die Zimmer sollen zwischen acht und fünfzehn Quadratmeter groß gewesen sein, dafür habe der Mann zwischen 300 und 750 Euro im Monat kassiert. In den meisten Fällen handelte es sich dabei um Zimmer in Erdgeschossen oder Kellern, die weder Tageslicht noch Fenster oder andere Belüftungssysteme hatten. Die Mietobjekte befinden sich alle in der Inselhauptstadt Palma, konkret in den Vierteln El Terreno, Foners und s'Indioteria.
Die Mieter sollen durchgängig illegale Einwanderer ohne gültige Aufenthaltserlaubnisse gewesen sein. Wie das Video der Nationalpolizei auf Mallorca zeigt, hausten die Menschen teils in unzumutbaren und menschenunwürdigen Umständen. Die Zimmer waren notdürftig mit Toiletten, Duschen, Öfen und einer Kochstelle ausgestattet. Insgesamt soll der Beamte 73 Objekte dieser Art in Palma vermietet haben, schreibt die Polizei in einer Pressemitteilung. Nach seiner Festnahme am Dienstag muss sich der Polizist jetzt wegen diverser Delikte verantworten, darunter Betrug und Verstoßes gegen die moralische Integrität.
Ob er auch der Besitzer der vermieteten Immobilien gewesen ist, geht aus der Pressemitteilungen nicht hervor. Die Balearen – und damit auch die Insel Mallorca – gehören zu den Regionen in Spanien, in denen die Mietpreise in den vergangenen Monaten besonders stark angestiegen sind. Für Vermieter kann das bedeutet, dass sie ihren Wohnraum zu Wucherpreisen anbieten können – und vermietet bekommen.