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Hundehaufen in Palma de Mallorca bringen Bürger auf die Palme

Nicht weggeräumte Hundehaufen gehören in Palma zum Alltag. Eine Lösung ist nicht in Sicht

Es gibt viele Hundehalter in Palma. | Ultima Hora

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Einen erstaunlich großen Haufen hat der Zwergschnauzer soeben mitten auf dem Bürgersteig unweit der Plaça d’Espanya in Palma hinterlassen. Die Frau am anderen Ende der Leine scheint keine große Lust zu haben, das Geschäft ihres Schoßhündchens wegzuräumen. Verstohlen blickt sie sich um und macht Anstalten, einfach schnell weitergehen zu wollen. Erst, als sie merkt, dass sie beobachtet wird, fängt sie nervös an zu lachen und nestelt dann doch umständlich ein Plastiktütchen aus der Tasche.

Hundehalter, die die Exkremente ihrer Tiere nicht wegräumen, sind auf Mallorca keine Ausnahme, sondern eher die Regel. Dabei unternehmen die Städte und Gemeinden seit einiger Zeit allerlei Anstrengungen, um die Leute zur Sauberkeit zu erziehen. In Palma etwa droht eine Geldstrafe in Höhe von 750 bis 1500 Euro. Nicht nur Hundehaufen muss man entfernen, sondern auch den Urin wegwaschen. Das Problem offenbart sich besonders dann, wenn es längere Zeit nicht geregnet hat. Rund um bestimmte, bei den Hunden des Viertels besonders beliebte Laternenmasten bilden sich dunkle Flecken, die so unappetitlich riechen, wie sie aussehen.

Abhilfe könnte die Einrichtung einer Gendatenbank schaffen, dachten sich in den vergangenen Jahren immer mehr Gemeinden. Auch in Palma gab es im Laufe der vergangenen Legislaturperiode dahingehende Überlegungen. Die Idee dahinter: Die Stadt verpflichtet alle Hundebesitzer, ihre Vierbeiner in einer Gendatenbank erfassen zu lassen. Mit dieser können dann etwaige Hundehaufen abgeglichen werden. Das System aber ist aufwendig und teuer. In Santa Margalida etwa, im Norden der Insel, wollte man zum Vorreiter in diesem Bereich werden. Das Projekt wurde groß angekündigt – und dann klammheimlich wieder eingestellt. Zu groß wäre der Personalbedarf gewesen, so ein Mitarbeiter im Umweltdezernat der Gemeinde.

In Santa Eulària des Riu auf der Nachbarinsel Ibiza dagegen macht man derzeit positive Erfahrungen. Seit Anfang des Jahres werden alle Hunde dort mit einer Genprobe registriert und es wurden auch schon Strafzettel verhängt. Allerdings gehe es in erster Linie um die abschreckende Wirkung, so ein Stadtsprecher. Die Möglichkeit, einen Hundehaufen zu dessen Verursacher zurückzuverfolgen, reiche schon aus. „Die Wahrnehmung von Sauberkeit ist eine sehr subjektive Angelegenheit”, so der Stadtsprecher. „Aber wir sind schon der Meinung, dass sich seit Einführung der Gendatenbank etwas zum Besseren gewandelt hat.”

Dass das Thema einer Lösung bedarf, zeigen auch die nackten Zahlen. Laut Statistik des balearischen Veterinärsverbandes leben in den Haushalten der Inseln 379.421 Hunde, wobei die Zahl nur registrierte Tiere umfasst. Zum Vergleich: Auf den Balearen sind etwa 350.000 Unter-30-Jährige gemeldet. Ein Grund, weshalb die Inselbewohner so viele Hunde halten, dürfte sein, dass es auf Mallorca keine Hundesteuer gibt.

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