Eine Motoryacht mit fünf Menschen an Bord ist im Kanal zwischen Mallorca und der vorgelagerten Insel Dragonera leckgeschlagen und nahezu vollständig mit Wasser vollgelaufen. Das Boot hatte offenbar Unterwasserfelsen gerammt. Die fünf Insassen, laut MM-Informationen allesamt englischsprachige Urlauber, wurden von der Seenotrettung unverletzt in Sicherheit gebracht.
Das Quintett hatte das gecharterte Boot am Mittwoch zu einem Ausflug genutzt und war damit zwischen Sant Elm und Dragonera auf einen Unterwasserfelsen aufgefahren. Ein Anruf alarmierte die Seenotrettung von Palma gegen 13 Uhr darüber und informierte sie, dass die Ausflügler in der Nähe der Felsinsel Mitjana im Seekanal von Dragonera in Bedrängnis geraten seien. Das Seenotrettungsboot „Salvamar Libertas“ wurde unverzüglich losgeschickt, um sich um den Notfall zu kümmern.
Als die Einsatzkräfte an der Unglücksstelle eintrafen, fanden sie ein zwischen den Riffen feststeckendes Boot vor. Vergeblich hatte der Kapitän versucht, die Yacht wieder freizubekommen. Es zeigte sich rasch, dass aufgrund der Beschädigungen des Schiffsrumpfs Wasser in das Boot eindrang. Der Leiter der Seenotrettung forderte den Kapitän auf, das Vorhaben abzubrechen, um die Schäden an der Yacht nicht noch zu vergrößern. Die fünf Insassen wurden an Bord der „Salvamar Libertas“ genommen und zu ihrem Auslaufhafen nach Puerto Portals zurückgebracht.
Wie die spanische Tageszeitung "Ultima Hora" am Samstag erfuhr, hatte die Zentrale der Seenotrettung unterdessen Kontakt mit jenem Unternehmen aufgenommen, das für den touristischen Betrieb des havarierten Schiffes verantwortlich ist. So wurde bekannt, dass sich an Bord des Motorbootes keinerlei Treibstoffreste befanden, die diesen unter Naturschutz stehenden Bereich der mallorquinischen Küste verseuchen könnten. Der Eigentümer des Bootes teilte den Behörden mit, dass er ein Spezialunternehmen beauftragen werde, um das Schiff wieder flottzumachen.
Die Gegend um Dragonera ist bei Bootsausflüglern wegen ihres landschaftlichen Reizes äußerst beliebt. Die vorgelagerte Insel selbst ist Teil eines Meeresschutzgebiets. Darüber hinaus gibt es zu beiden Seiten des Seekanals zahlreiche Wanderwege.