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Wellen aus dem Nichts: Schon wieder Mini-Tsunamis an den Küsten von Mallorca registriert

Ein solcher "Meteotsunami" oder "meteorologischer Tsunami" kann durch Luftdruckschwankungen oft in seichten Gewässern ausgelöst werden

Das Meer stieg höher an als üblich in Port d'Alcúdia. | Ultima Hora

| Alcúdia, Mallorca | |

An den Küsten von Mallorca und der Nachbarinsel Menorca sind in den vergangenen Tagen erneut sogenannte "Rissagas", also Mini-Tsunamis, registriert worden. In Port de Pollença im Norden der Insel betrug die Höhe der Flutwelle laut dem spanischen Wetterdienst Aemet immerhin 60 Zentimeter.

Eine weitere neue "Rissaga" wurde im Hafen und am Strand von Alcúdia beobachtet. Bereits am 18. Juni waren dort ebenfalls viele Menschen Zeugen des unheimlichen Phänomens geworden. Im Hafenort Ciutadella auf Menorca stieg das Wasser zeitweise sogar 92 Zentimeter. Dort werden traditionell auf den Balearen die meisten Mini-Tsunamis gezählt.

Ein solcher "Meteotsunami" oder "meteorologischer Tsunami" ist ein Phänomen, das durch Luftdruckschwankungen und Resonanzunterschiedene oft in seichten Gewässern ausgelöst werden kann. Die Schwingungen der Atmosphäre übertragen sich dabei offenbar auf die Wasseroberfläche. Damit große Wasserstandsschwankungen auftreten können, bedarf es zweier Voraussetzungen: geringe Wassertiefe und eine enge Bucht.

Das Naturschauspiel ist in unterschiedlichen Ländern unter verschiedenen Namen bekannt. Auf den Balearen heißt es "Rissaga", in Malta "Milghuba", auf Sizilien "Marrubio" und in Japan Abiki oder Yota. Untersuchungen der Balearen-Universität zufolge sind diese Pegelschwankungen nicht seismischen Ursprungs – ihnen geht also kein Seebeben voraus und sie haben mit den Gezeiten nichts zu tun – sondern es handelt sich um einen plötzlichen kurzen Luftdruckabfall, dem viele Luftdruckschwankungen in Minutenabständen vorausgehen.

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