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Phänomen "Rissaga"

"Mini-Tsunami": Hafen von Port d'Alcúdia von plötzlicher Flutwelle überschwemmt

Das Naturphänomen war Experten zufolge mit einem Tsunami vergleichbar. Die Welle wurde allerdings nicht durch ein Seebeben, sondern durch andere Faktoren ausgelöst.

Das Video zeigt, wie die Flutwelle Port d'Alcúdia auf Mallorca überschwemmt. | Ultima Hora

| Port d'Alcúdia, Mallorca |

Der Hafen von Port d’Alcúdia ist am Mittwochabend von einer plötzlichen, großen Flutwelle überschwemmt worden. Dabei handelte es sich um eine sogenannte "Rissaga". Der Meeresspiegel fällt dabei plötzlich schnell ab und steigt danach wieder deutlich an. Besonders im Hafen von Ciutadella auf der Nachbarinsel Menorca fällt dieses Phänomen zuweilen heftig aus.

Tatsächlich waren die "Rissagas" mit Schwankungen des Meeresspiegels für Mittwoch auf Menorca vom staatlichen spanischen Wetteramt Aemet angekündigt, dass das Phänomen aber auch auf Mallorca zu sehen sein würde, war eine Überraschung. Gegen 22.30 traf die Flutwelle auf Port d’Alcúdia und setzte einen großen Bereich unter Wasser, glücklicherweise waren dabei keine nennenswerten Schäden zu beklagen.

Allerdings zwang der plötzliche Anstieg des Meeresspiegels Passanten, Umwege zu gehen, Tische und Stühle wurden von Bars und Restaurants wurden eilig von den Terrassen entfernt. Zwar dauerte der "Mini-Tsunami" nur wenige Minuten, ist an diesem Donnerstag im Norden der Insel aber Gesprächsthema Nummer eins.

Das Naturphänomen der "Rissaga" ist Experten zufolge tatsächlich mit einem Tsunami vergleichbar. Die Welle wird allerdings nicht durch ein Seebeben ausgelöst, sondern durch unterschiedlichen Luftdruck. Dazu müssen gewisse Voraussetzungen zusammenkommen: Etwa wenn warme Luftmassen in 1000 bis 1500 Meter Höhe von Afrika zu den Balearen strömen, von starken Südwinden überlagert werden und dazu noch bewölkter Himmel, gegebenenfalls mit Niederschlag, vorherrscht, und die Wassertiefe gering ist.

Das Wetter auf Mallorca hatte in den vergangenen Tagen ohnehin etwas verrückt gespielt. Von Dienstagmorgen bis Mittwochabend bedeckte ein bräunlich-gelber Himmel die Insel. Der Grund dafür war Sahara-Staub, der sich immer wieder mit Regentropfen vermischt und die Insel mit einer regelrechten Schmutzschicht überzog.

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