Mit fast apokalyptischer Urgewalt hat sich ein neues Gewitter am Dienstagnachmittag über Mallorca ausgetobt. In Palma und Umgebung schüttete es gegen 15 Uhr wie aus Kübeln, die Straßen, darunter der Paseo Mallorca, füllten sich im Nu mit Wasser. Den angrenzenden Sa-Riera-Sturzbach schossen braune Wassermassen in Richtung Meer herunter, die Menschen suchten zum Teil im Laufschritt Schutz vor dem Niederschlag.
Am Flughafen verspäteten sich wegen der problematischen Wetterlage zahlreiche Flüge. Landungen und Starts erfolgten im Schnitt etwa eine Stunde später, da die Betreibergesellschaft Aena dazu übergegangen war, den Verkehr strenger zu regulieren.
Für Dienstag war für die Inselmitte die Wetterwarnstufe Orange ausgerufen worden. Für alle anderen Bereiche Mallorcas galt Gelb, und zwar zwischen 12 und 18 Uhr. Gewarnt wurde konkret vor sehr "starken bis sintflutartigen Regenfällen", twitterte Aemet.
Für Mittwoch ist die Warnstufe Orange sogar für die ganze Insel herausgegeben worden, sie gilt von 8 bis 18 Uhr. Dann rechnet der Wetterdienst mit "schweren Gewittern, sehr starken Schauern, Windböen und möglicherweise Hagel".
Die Regenfälle von Montag waren auf der Insel sehr ungleichmäßig verteilt gewesen. Stellenweise rumpelte es nur, an anderen Orten kam gehörig was herunter. Vor allem in Porreres, wo sich laut Wetterdienst 50 Liter pro Quadratmeter in nur einer Stunde ergossen. In Manacor waren es neun Liter, am Flughafen von Palma de Mallorca sowie in Banyalbulfar hingegen jeweils nur ein Liter.
Das erste heftige Regentief hatte Mallorca Mitte August heimgesucht. Damals kam es zu chaotischen Zuständen im Flughafen, Dutzende Flüge fielen aus oder kamen verspätet an. Überall auf der Insel stürzten Bäume um oder wurden Straßen überschwemmt.