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Trotz Kameras: Motorradrennen im Tramuntana-Gebirge hören einfach nicht auf

Anwohner behaupten, die Situation sei schlimmer als je zuvor. Die Sicherheitssysteme seien nutzlos. Außerdem hätten die Rennfahrer diese Methoden genutzt, um nicht erwischt zu werden

Die illegalen Motorradrennen im Tramuntana-Gebirge gehen trotz Überwachungskameras weiter. | Última hora

| | Serra de Tramuntana, Mallorca |

Die Anwohner der Serra de Tramuntana auf Mallorca wehren sich weiter gegen störende und illegale Motoradrennen. Trotz der aufgestellten Sicherheitskameras nahmen die riskanten Fahrten ihren Angaben zufolge nicht ab. Die Situation habe sich sogar verschlechtert, wie Videoaufnahmen zeigten. Rennfahrer klebten jetzt ihre Nummernschilder ab, damit sie nicht erwischt werden.

Abgesehen von unerträglichem Lärm stellten die unerlaubten Rennen auch eine Gefahr für die Gesundheit vieler Menschen dar. Die Landstraße MA 10 gilt als eine der schönsten, aber gleichfalls eine der gefährlichsten Straßen der Insel. Auf der häufig engen Trasse muss jederzeit mit Gegenverkehr gerechnet werden. Radfahrer erschweren die Situation, sie können nur mit einem großen Sicherheitsabstand überholt werden. Das ist bei der Straßenbreite meist gar nicht möglich. Steile, kantige Bergabhänge sorgen für spektakuläre Ausblicke. Allerdings müssen die Autofahrer stets darauf achten, nicht von der Straße abzukommen. Rücksichtslose Motorradfahrer bringen das Fass zum Überlaufen.

Am vergangenen Wochenende baute die Verkehrsbehörde fünf von 30 Kameras auf. Diese führen laut den Anwohnern jedoch zu keiner Abschreckung. Lärm und Gefahr blieben bestehen und die Fahrer machten einfach ihre Nummernschilder unkenntlich. Zeugen berichten, dass sich die Fahrer nach wie vor am Aussichtspunkt Mirador de ses Barques in Sóller treffen und auf verschiedenen Streckenabschnitten dieser Straße rasen. Die Fahrer tauschten für die Rennen zu allem Überfluss noch extra die Auspuffrohre aus, sodass die Gefährte besonders laut würden. Das Getöse sei im ganzen Tal zu hören, da die umliegenden hohen Berge den Schalleffekt noch erheblich verstärke.

Die Beschwerdeführer weisen außerdem darauf hin, dass die Stellpunkte der Kameras nutzlos seien. Sie seien an Kreuzungen oder starken Kurven aufgestellt worden, wo die Fahrer ohnehin gezwungen seien, abzubremsen und langsamer zu fahren. Die Kameras seien also sinnlos und würden Steuergelder verschwenden.

Das Straßenbauamt habe bereits im März angekündigt, die restlichen Überwachungssysteme und Blitzer auf der Strecke zu installieren. Dass dieses Versprechen bis jetzt nicht eingehalten wurde, verärgert die Betroffenen. In der Vergangenheit gab es bereits mehrere Initiativen, die auf die Missstände hingewiesen hatten.

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