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Mutmaßlicher Mörder seiner Schweizer Schwiegermutter auf Mallorca kommt vor den Haftrichter

Der Mann wurde nach drei Tagen in der Haftzelle der Guardia Civil in Campos mit unverdecktem Gesicht ins Justizgebäude nach Manacor gebracht. Und es wurden weitere Details zur Vorgeschichte bekannt

Der mutmaßliche Mörder wird in Begleitung von Beamten der Guardia Civil in das Gerichtsgebäude in Manacor geführt. | Pere Bota

| Manacor, Mallorca |

Vitor Aníbal T.M., der Mann, der seine Schwiegermutter in Colònia de Sant Jordi auf Mallorca mutmaßlich ermordet hat, ist an diesem Samstagmorgen kurz nach 9 Uhr von Polizeibeamten in das Gerichtsgebäude von Manacor gebracht worden. Auf dem Weg zum Eingang, wo bereits Medienvertreter warteten, erschien der Tatverdächtige mit auf den Rücken gefesselten Händen und unverdecktem Gesicht. In Manacor muss der 47-Jährige sich vor dem Ermittlungsrichter des Untersuchungsgerichts Nummer 3 verantworten.

Der Angeklagte hatte die drei vergangenen Tage in der Gefängniszelle der Polizeiwache der Guardia Civil in Campos verbracht. Dort hatte der portugiesische Staatsangehörige gegenüber den Ermittler die Aussage verweigert. An diesem Samstag hat er nun in Manacor Gelegenheit, eine Aussage zu machen, und zwar vor dem Ermittlungsrichter. Es wird damit gerechnet, dass das Gericht die unverzügliche Einweisung des Tatverdächtigen in die Untersuchungshaft in das Gefängnis von Palma anordnen wird.

Die Bluttat hatte sich in den frühen Morgenstunden des Mittwochs ereignet. Wie die Polizei mittlerweile ermittelt hat, kam Vitor Aníbal T.M. gegen 19 Uhr zu dem Haus. Er wohnte ungeachtet der Trennung nach wie bei seiner Ex-Partnerin und deren Mutter. Der Mann ging in die Küche, und als er den Kühlschrank öffnete, stellte er fest, dass kein Bier mehr da war. In diesem Moment wurde er wütend und beschuldigte seine Schwiegermutter, keine alkoholischen Getränke zu haben, was zu einem heftigen Streit zwischen den beiden führte.

Während der Konfrontation schlug Vítor Aníbal der Frau mehrmals auf den Kopf und sie fiel bewusstlos auf den Boden der Garage des Hauses. Die Schreie der 74-jährigen Schweizerin alarmierten die Nachbarn, die die Ortspolizei von Ses Salines verständigten. Als die Beamten eintrafen, fanden sie das Opfer auf dem Boden in einer Blutlache und mit offenen Wunden am Kopf vor. Der mutmaßliche Mörder war noch im Haus und wurde sofort festgenommen. Das Haus wurde abgeriegelt und die Kriminalpolizei der Guardia Civil übernahm die Ermittlungen.

Unterdessen wird nun auch untersucht, ob die Polizei den einschlägig wegen Gewalttaten vorbestraften Mann im Vorfeld ausreichend überwacht hatte. Vitor Aníbal T.M. war unter anderem schon einmal zu einer sechsmonatigen Haftstrafe verurteilt worden. Die Behörden hatten ihn zunächst als Hochrisiko-Täter eingestuft, nachdem seine Lebensgefährtin berichtet hatte, dass sie von ihm 22 Jahre lang misshandelt worden war, wie die spanische MM-Schwesterzeitung „Ultima Hora“ unter Berufung auf Polizeiquellen am Samstag berichtete.

2023 wurde der Portugiese jedoch von einem Richter ohne Auflagen freigelassen, und von diesem Moment an sank die Einstufung seines Risikoniveaus von hoch auf mittel. Unabhängig davon statteten die Polizeibeamten der Ex-Frau des Mannes jeden Monat Besuche ab, um zu sehen, wie es ihr ging. Auch meldeten sie sich telefonisch bei ihr, um sich zu vergewissern, dass alles in Ordnung sei. Die Frau und der Mann hatten sich zwar getrennt, wohnten aber weiterhin im selben Haus.

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