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Polizei zerschlägt größtes Netz von Schwarzarbeitern auf Mallorca

Fünf Festnahmen nach umfangreichen Ermittlungen – Fiktive Firma täuschte Behörden und beschäftigte über 185 illegale Arbeiter

Die Ermittlungen gegen die Schwarzarbeiter-Mafia begann bereits im vergangenen Sommer | Archiv UH

| Mallorca |

Ein Schlag gegen illegale Arbeitsausbeutung auf Mallorca und den Nachbarinseln: Die Nationalpolizei hat Ende November in Palma eine kriminelle Organisation zerschlagen, die als größter Arbeitgeber von Schwarzarbeitern in der Geschichte der Inselgruppe gilt. Fünf Personen wurden festgenommen. Die Vorwürfe reichen von der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung über Urkundenfälschung bis hin zur Begünstigung illegaler Einwanderung.

Die Ermittlungen, die bereits im Juli letzten Jahres begannen, führten nun zur operativen Phase und zu mehreren Hausdurchsuchungen. Das Unternehmen, das als Tarnung für die Aktivitäten der Gruppe diente, beschäftigte zeitweise über 100 Menschen ohne gültige Papiere. Insgesamt sollen mehr als 185 Personen über einen Zeitraum von zweieinhalb Jahren ausgebeutet worden sein. Viele der Betroffenen arbeiteten unter prekären Bedingungen: bis zu sechs Tage die Woche, ohne Pausen, Urlaub oder Krankenversicherung – und für einen Bruchteil des üblichen Lohns.

Besonders perfide: Die Organisation hatte es geschafft, mit gefälschten Dokumenten und geschickter Werbung als vermeintlich seriöses Unternehmen aufzutreten. Selbst Sozialarbeiter und öffentliche Krankenhäuser fielen auf die Fassade herein und vermittelten Klienten an die Bande. Unter dem Deckmantel von Pflege- und Reinigungsdiensten wurden die Arbeitskräfte ausgebeutet. Zwei Mitglieder der Gruppe gaben sich sogar als Physiotherapeuten aus und behandelten ältere Menschen ohne jegliche Qualifikation – ein erhebliches Risiko für die Patienten.

Finanziell war die Organisation äußerst erfolgreich: Nach Angaben der Ermittler erzielte das Unternehmen monatliche Einnahmen von rund 200.000 Euro. Hochgerechnet auf den gesamten Zeitraum ihrer Tätigkeit kommt die Polizei auf eine Gesamtsumme von etwa sechs Millionen Euro. Der Hauptverdächtige nutzte ein komplexes Finanzsystem mit 25 Konten bei 13 Banken sowie Geldtransferdienste, um die Gelder zu verschleiern. Sogar Konten im Ausland wurden eröffnet, um Steuerbehörden zu umgehen. Bei den Razzien am 20. November wurden umfangreiche Beweise sichergestellt, darunter Dokumente, Computer und Handys. Die Ermittlungen dauern an, insbesondere zur möglichen Geldwäsche.

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