Die Verkehrsbetriebe (EMT) von Mallorcas Inselhauptstadt Palma dürfen in den kommenden drei Jahren einen ambitionierten Elektrifizierungsplan umsetzen. Wie die Stadtregierung am Mittwoch beschloss, sollen 100 neue Elektrobusse angeschafft werden. Die Gesamtinvestition beläuft sich auf 33 Millionen Euro.
Mit der Modernisierung der Flotte wolle die Stadt den öffentlichen Personennahverkehr deutlich nachhaltiger gestalten, meldet die Onlinezeitung "Crónica Balear". Rund 50 Prozent der Fahrzeuge sollen künftig elektrisch betrieben werden. Im Zuge der Flottenerneuerung sollen insbesondere alte Diesel-Busse aus den Jahren 2000 bis 2010 sowie Erdgasfahrzeuge der ersten Generation (2009/2010) ersetzt werden.
Die Finanzierung des ehrgeizigen Vorhabens erfolgt nach Angaben der Stadt über verschiedene Quellen. Neben eigenen Mitteln der EMT erhoffe man sich Zuschüsse von der Stadtregierung, der Landesregierung, der Madrider Zentralregierung und aus dem Brüsseler Fondstopf. Ein erster Schritt zur Elektrifizierung des ÖPNV sei bereits im November gemacht worden, so der für Mobilität verantwortliche Stadtrat Antoni Deudero. Vor gut einem Monat waren 12 Millionen Euro aus der nachhaltigen Tourismusbesteuerung, kurz Ökosteuer, für die Anschaffung von 16 Elektrobussen bewilligt wurden.
Parallel zur Fahrzeugbeschaffung plant die Stadt ein neues Betriebszentrum im Industriegebiet Son Rossinyol. Die bisherige Fahrzeughalle in Coll d'en Rabassa mit 30.000 Quadratmetern reiche für die 257 aktiven Busse nicht mehr aus, sagte Deudero am Mittwoch. Das neue Zentrum werde Platz für 108 Busse bieten und über eine moderne Infrastruktur mit Hochleistungsladestationen verfügen.
Deudero verwies auf den Modellcharakter des Projekts. Das Vorhaben war bereits Ende November vom regionalen Parlament als "Projekt von autonomem Interesse" eingestuft worden. Die Stadt Palma strebt danach, ihre Verkehrsbetriebe zu einem Referenzunternehmen für nachhaltige Mobilität auf den Balearen zu entwickeln.