Noch immer halten einige sogenannte "Okupas" Räume im Urlauber-Aparthotel "Sol y Mar" in Cala Bona im Osten von Mallorca besetzt. Nach Informationen der MM-Schwesterzeitung Ultima Hora handelt es sich um vier von ursprünglich 30 Personen. Strom- und Wasserversorgung wurden inzwischen abgestellt, um die Kriminellen zu zermürben.
Tourismusminister vor Ort
Unterdessen begab sich der balearische Tourismusminister Jaume Bauzá (Konservative) zum Ort des Geschehens und sprach mit einigen der Besetzer. Er versucht sie dazu zu überreden, die Anlage zu verlassen und sich den Sozialdiensten der Inseln zu überantworten.
Der Hoteliersverband Fehm verlangte indes entschlossenes Handeln und die sofortige Entfernung der "Okupas". Befürchtet wird allgemein, dass solche Kriminelle andere saisonbedingt leerstehende Hotels besetzen könnten. Ein Erpresser meldete sich bereits zu Wort. Anonym verlangte er 300.000 Euro, um die Besetzung zu "regeln". Die Betreiber des "Sol y Mar" wollen mit den "Okupas" nicht verhandeln.
Ständig Drohungen und Kraftausdrücke
Beobachter zeigten sich irritiert über die Aggressivität der Kriminellen. Tauchten sie auf, würden sie mit Kraftausdrücken und Drohungen nur so um sich werfen. Sie sind offenbar polizeibekannt, mit einem Luxusauto wurden sie den Augenzeugen zufolge mit Handys versorgt. Der Strom wurde ihnen inzwischen abgestellt, das Wasser besorgen sie sich aus dem Swimmingpool der Anlage.
Maßnahmen der Hotelbetreiber
Im Inneren des Hotels arbeiteten Angestellte der Betreibergesellschaft intensiv daran, neue Schlösser zu installieren, um weitere Zugriffe der Besetzer zu verhindern. Auf vier Etagen mussten die Arbeiter tätig werden, da sich die Gruppe vor allem in den unteren Stockwerken niedergelassen hatte.
Ein weitverbreitetes Problem
Hausbesetzungen wie diese sind kein Einzelfall. Angesichts der alarmierenden Wohnungsnot auf Mallorca und in anderen Teilen Spaniens kommt es immer wieder zu solchen Vorfällen. Auch Villen von Ausländern – darunter Deutschen – wurden bereits zeitweise besetzt.