Die spanische Küstenwache und Guardia Civil haben am Dienstag vor den Balearen erneut 23 Migranten aus Nordafrika auf einem Boot aufgegriffen. Das Motorboot wurde etwa 15 Kilometer östlich der Insel Formentera entdeckt. Nach ersten Behördenangaben befinden sich alle Geretteten in gutem gesundheitlichem Zustand. Zuerst berichtet die Onlinezeitung "Crónica Balear" über den Vorfall.
Die Zahl der Bootsflüchtlinge, die über die Balearen irregulär in Spanien einreisen, hat im vergangenen Jahr deutlich zugenommen. 2024 erreichten nach Angaben des spanischen Innenministeriums mehr als 5.800 Menschen in 348 Booten Mallorca und die Nachbarinseln.
Dabei handelte es sich um einen Anstieg um 150 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders die Route aus Algerien auf die Balearen Balearen wurde von Schlepperbanden verstärkt genutzt. Seit Jahresbeginn 2025 registrierten die hiesigen Behörden bereits 121 Migranten.
Die gefährlichen Überfahrten fordern jedoch regelmäßig Todesopfer. Die Hilfsorganisation Caminando Fronteras schätzt, dass 2024 mehr als 500 Menschen auf dieser Route ihr Leben ließen. Vor allem in den Wintermonaten ist die Überquerung des Mittelmeers aufgrund oft widriger Wetterverhältnisse mit hohen Gefahren verbunden.
Zu den bislang schlimmsten Vorfällen zählt ein Unglück im vergangenen Oktober, als ein Boot zwischen Menorca und Sardinien entdeckt wurde. Von 14 Migranten überlebten nur drei die elftägige Irrfahrt. Zwei Monate später kenterte ein Boot nahe Formentera. Dabei kamen zwei Menschen ums Leben, bis zu sechs weitere werden noch vermisst.