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WOHNUNGSMISERE

Dringlichkeitspaket verabschiedet: Mallorca gibt beim Wohnungsbau Gas

Mit der Zusammenlegung verschiedener Genehmigungsverfahren soll der Planungs- und Bauprozess deutlich beschleunigt werden.

In Mallorcas Hauptstadt Palma sollen in den nächsten Jahren bis zu 20.000 zusätzliche Wohnungen entstehen. | UH

| | Palma, Mallorca |

Mallorca plant die große Wohnungsbau-Offensive. Die Regierung der Balearen hat am Freitag ein Dekret für dringende Maßnahmen verabschiedet, um den Wohnungsbau in Palma anzukurbeln. Und dabei soll nicht mehr gekleckert, sondern geklotzt werden. Ziel sei es, den Bau von rund 20.000 Wohnungen zu ermöglichen, wovon die Hälfte öffentlich gefördert oder preislich begrenzt sein soll, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, schreibt die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora".

Mit dem Dekret soll auch zeitlich Druck gemacht werden. "Wir wollen die Planungs- und Bauzeiten von derzeit über zehn Jahren auf 18 bis 24 Monate reduzieren", heißt es in einer Mitteilung an die Medien. Dies solle durch zusammengelegte Genehmigungsverfahren erreicht werden, die bislang getrennt voneinander bearbeitet würden. Aus diesem Zweck schuf die Landesregierung das Konzept der Proyectos Residenciales Estratégicos (PRE).

Die Maßnahmen umfassen unter anderem eine Verdichtung bestehender Bauflächen auf maximal 225 Einwohner pro Hektar sowie die Vorgabe, dass 15 Prozent der Bauflächen für öffentlich geförderten Wohnraum abgetreten werden müssen. Die Verfahrensbeschleunigung soll dadurch erreicht werden, dass Bebauungsplan, Umlegungsverfahren und Erschließungsplanung in einem einzigen Vorgang abgewickelt werden können.

Für die gesamten Balearen sollen in Zukunft einheitliche Regelungen für den Zugang zu öffentlich gefördertem Wohnraum gelten. Bewerber, so die Idee der Landesregierung, müssten künftig mindestens fünf Jahre in der jeweiligen Gemeinde gemeldet sein. "Wir haben monatelang an diesem Dekret gefeilt und mit (der Partei, d. Red.) Vox zusammengearbeitet, um den Bedürfnissen der Bürger gerecht zu werden", sagte Wohnungsbauminister José Luis Mateo.

Ein besonderes Augenmerk hat die Regionalregierung auf junge Menschen gerichtet: 30 Prozent der preislich begrenzten Wohnungen sollen für Personen unter 35 Jahren reserviert sein. Diese Vorzugsbehandlung müsse von Bauträgern mit mindestens zehn solcher Wohnungen für einen Zeitraum von mindestens zwei Jahre nach Fertigstellung garantiert werden.

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