Eine Deutsche ist auf Mallorca Opfer eines Betrugs im Wert von mehreren Tausend Euro geworden. Der mutmaßliche Täter, ein Nigerianer, gab sich als US-amerikanischer Soldat aus, der in Afghanistan stationiert sei. Er überzeugte die Frau, ihm 3800 Euro auf ein fingiertes Konto zu überweisen, indem er ihr versprach, ein Paket mit Geld, Wertsachen und Schmuck zu schicken. Der Fall wird demnächst vor dem Strafgericht in Palma verhandelt.
Die Ereignisse gehen auf den August 2020 zurück: Der Nigerianer gab sich als Robert Bills aus und nahm über Instagram Kontakt mit der Deutschen auf. Die Unterhaltungen wurden über WhatsApp und Google Hangouts fortgesetzt. Der Mann versprach der Frau, ihr hochwertige Gegenstände per Post aus Afghanistan zu schicken. Er schickte der Deutschen einen konstruierten Nachweis, dass er das Paket in Kabul, der Hauptstadt des Landes, zugestellt hatte, aber die Frau müsste die Sendung auslösen, um sie zu erhalten.
In der Folge überwies die Deutsche 3800 Euro auf ein spanisches Bankkonto. Einige Tage später überredete der Nigerianer die Frau, weitere 8000 Euro zu überweisen, damit sie die Gegenstände, die er ihr angeblich geschickt hatte, in Empfang nehmen konnte. Die Frau tätigte die zweite Überweisung, ihre Bank machte sie jedoch darauf aufmerksam, dass das begünstigte Konto in Spanien auf einer schwarzen Liste stand und stornierte diese zweite Transaktion.
Deutsche hatte Kontodaten per E-Mail bekommen
Die Deutsche erstattete bei der Staatsanwaltschaft Bayreuth (Bayern) Anzeige gegen den Beschuldigten und legte eine E-Mail des angeblichen Kurierdienstes vor, mit den Angaben zu dem Konto, auf das sie das Geld überwiesen hatte. Die Staatsanwaltschaft fordert, dass der Mann zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt wird und dass er der Deutschen den überwiesenen Betrag in Höhe von 3800 Euro zurückzahlt. Daneben wurde auch die Ausweisung aus Spanien für die Dauer von zehn Jahren beantragt.
Der vorliegende Fall folgt auf jenen um eine Bande, die in der vergangenen Woche von der Guardia Civil von Mallorca festgenommen wurde: Die Mitglieder hatten die digitalen Systeme von Banken imitiert und sich bei Anrufen an Kunden so verhalten, als seien sie Mitarbeiter der Kreditinstitute gewesen. Auf diese Art und Weise erbeutete die Gruppe eine Million Euro. Mehr Informationen zu dem Fall liefert dieser Artikel.