Folgen Sie uns F Y T I R

Karibik-Traum geplatzt: Riesen-Betrug wegen Tanz-Festival auf Mallorca vor Gericht

Der Organisator hatte sieben Tage am Strand und im 5-Sterne-Hotel versprochen und die Veranstaltung dann kurzfristig abgesagt. Bezahlte Buchungen wurden nie zurückerstattet

Mit diesem Poster warb der Organisator für das Festival. | Punta Cana Dance Festival

| | Palma, Mallorca |

Ein Gericht in Palma de Mallorca hat einen Fall übernommen, bei dem Tanz-Begeisterte Buchungen für ein Tanz-Festival in der Karibik abgeschlossen hatten, das wenige Tage vor der Durchführung abgesagt wurde. Da das Geld nie zurückerstattet worden war, zeigten die Betroffenen den Organisator an und steht nun der Vorwurf des Betrugs im Raum. Konkret handelt es sich um das Punta Cana Dance Festival, das für Oktober 2023 in der Dominikanischen Republik geplant war.

Im Sommer 2023 begann ein angeblicher Tanzlehrer und promovierter Wirtschaftswissenschaftler, über soziale Netzwerke ein umfassendes Tanz-Festival zu vermarkten. Dieses sollte unter anderem 20 Tanz-Seminare, ein Konzert eines populären Musikers und verschiedene Parties beinhalten. Dafür wurden Preise von 1050 Euro aufwärts inklusive Flug aus Spanien und sieben Übernachtungen im Hotel aufgerufen. Die Veranstaltung sollte in einem 5-Sterne-Resort stattfinden.

Veranstalter gab vor, Geld zu erstatten

Im Oktober 2023, einen Tag nach dem eigentlichen Beginn der Veranstaltung benachrichtigte der Organisator über Instagram darüber, dass das Tanz-Festival abgesagt und verschoben werde. In dem Beitrag werden "Gründe außerhalb der Verantwortung des Veranstalters" angegeben. Gleichzeitig erhielten Kunden die Möglichkeit, eine Rückerstattung der Buchungskosten zu verlangen.

Das Geld wurde jedoch nie zurückerstattet, und Zeugen, die vor Gericht ausgesagt haben, behaupten, dass sie das Hotel angerufen haben, um die Reservierungen zu überprüfen, und feststellten, dass diese nie stattgefunden hatten. Es gab auch keine Aufzeichnungen darüber, dass ein solches Festival in der Dominikanischen Republik stattfinden sollte.

Neben Mallorca Betroffene auch auf dem Festland

Die unterschiedlichen Opfer erstatteten 50 Anzeigen bei der Nationalpolizei. Insgesamt sind derzeit 88 Personen in das Verfahren verwickelt, obwohl die tatsächliche Zahl der Betroffenen bei etwa 250 liegt. Die Hauptgruppe der Beschwerdeführer, insgesamt 19, sind diejenigen, die sich an die Polizei in Palma gewandt hatten. Die Betroffenen leben vor allem auf Mallorca, in Madrid, Kastilien und León und Andalusien.

Der Fall erinnert an das Fyre-Festival, das als luxuriöses musikalisches Erlebnis auf den Bahamas beworben wurde und sich als Überforderung für den Organisator herausstellte. Statt Gourmet-Essen und edlen Unterkünften, für die die Besucher mehrere Tausend Dollar gezahlt hatten, erhielten diese abgepackte Sandwiches und schliefen in Zelten. Eine Dokumentation auf dem Streaming-Dienst Netflix handelt von der Organisation der Veranstaltung bis hin zu ihrer Durchführung.

Zum Thema
Meistgelesen