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Aschenbecher an den Kopf geworfen: Angeklagter kommt auf Mallorca mit Geldstrafe davon

Der Marokkaner, der sich illegal in Spanien aufhält, hatte in einer Spielhalle einen Angestellten angegriffen, der bei dem Vorfall eine Platzwunde erlitt

Weil sich das Gerichtsverfahren zu lange verzögert hatte, bekam der Angeklagte "mildernde Umstände". (Symbolbild) | Archiv UH

| | Inca, Mallorca | |

Ein Urteil im Fall eines illegalen Einwanderers auf Mallorca, der wegen schwerer Körperverletzung angeklagt war, ist nun gefallen: Der Mann muss eine Geldstrafe von knapp 2200 Euro zahlen. Die Strafe bleibt damit deutlich hinter der Forderung der Staatsanwaltschaft zurück, die eine Haftstrafe und die Abschiebung des Angeklagten verlangte. Das milde Urteil ist vor allem auf die außergewöhnlich lange Verfahrensdauer von über fünf Jahren zurückzuführen.

Der Vorfall

Dem Mann wurde vorgeworfen, einem Türsteher eines Lokals in Inca, im Zentrum der Insel, einen metallenen Aschenbecher an den Kopf geworfen zu haben, nachdem dieser ihn des Lokals verwiesen hatte. Das Opfer erlitt dabei eine vier Zentimeter lange Platzwunde an der rechten Augenbraue, die genäht werden musste. Der Angeklagte wurde nun zu einer Geldstrafe von 540 Euro sowie zu einer Entschädigungszahlung von 1650 Euro an das Opfer verurteilt.

In Spanien dauern Gerichtsverfahren üblicherweise mindestens sechs bis zwölf Monate. In diesem Fall musste der Angeklagte jedoch – ohne eigenes Verschulden – über fünf Jahre auf seinen Prozess warten. Letztlich kam ihm der gesetzlich verankerte Schutz vor überlangen Gerichtsverfahren zugute, was zur deutlichen Strafmilderung führte.

Migration auf den Balearen

Wie in vielen anderen Ländern bleibt auch in Spanien die irreguläre Migration ein brisantes Thema. Besonders die Balearen verzeichnen einen starken Anstieg der Flüchtlingszahlen. Im Jahr 2024 erreichten nach offiziellen Angaben bis kurz vor Jahresende 5860 Menschen die Küsten der Inseln – in 351 kleinen Booten, den sogenannten "Pateras". Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2023 waren es nur 2278 Migranten in 128 Booten. Das entspricht einer Zunahme von 157,24 Prozent.

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