Ein ungewöhnlicher Vorfall hat am vergangenen Sonntag am Flughafen von Palma de Mallorca für erhebliche Störungen im Lufverkehr gesorgt. Ein Gleitschirmflieger drang in den Luftraum nahe des Airports ein und zwang die Fluglotsen, vier Maschinen umzuleiten – darunter zwei deutsche Urlaubsflüge aus Bremen und Köln. Zudem kam es am Nachmittag zu langen Verzögerungen. Die Guardia Civil hat Ermittlungen aufgenommen, und dem Verursacher drohen nun drastische Strafen.
Unverhoffte Annäherung löst Großeinsatz aus
Gegen 13 Uhr entdeckten die Fluglotsen den Gleitschirm in unerlaubter Nähe zum Flughafen. Sofort wurde die Guardia Civil informiert, die umgehend die National- sowie die Lokalpolizei von Palma hinzuzog. Da das Flughafengelände in deren Zuständigkeitsbereich fällt, arbeiten die Behörden nun gemeinsam daran, den Gleitschirmpiloten zu identifizieren. Es handelt sich um einen ungewöhnlichen Vorfall – bislang gab es am Flughafen Palma keine vergleichbaren Zwischenfälle.
Dem verantwortlichen Gleitschirmflieger drohen erhebliche Konsequenzen. Gemäß dem Luftsicherheitsgesetz 21/2003 wird ein solches Vergehen als schwere oder sogar sehr schwere Ordnungswidrigkeit eingestuft. Mögliche Bußgelder liegen zwischen 45.000 und 250.000 Euro.
Der Zwischenfall führte zu massiven Beeinträchtigungen im Flugverkehr. Ankommende Maschinen mussten bis zu 40 Minuten in der Warteschleife kreisen, bis der reguläre Ablauf wiederhergestellt war. Vier Piloten entschieden sich schließlich, auf alternative Flughäfen auszuweichen – zwei nach Menorca und zwei nach Ibiza.
Ernsthafte Gefahr für die Flugsicherheit
Sowohl die spanische Flughafenbetreibergesellschaft Aena als auch die Guardia Civil betonten die immense Gefahr solcher Zwischenfälle. Ein Gleitschirm in der Nähe eines internationalen Flughafens stelle ein ernsthaftes Risiko für die Flugsicherheit dar. Schon kleinste Kollisionen könnten katastrophale Folgen haben. Die Ermittlungen dauern an – ob der Gleitschirmflieger aus Unachtsamkeit oder mit Absicht handelte, bleibt bislang unklar.