Im belieben Küstenort Port de Pollença auf Mallorca hat ein massiver Erdeinbruch die Carrer Oronella im Wohngebiet Gotmar unpassierbar gemacht. Wo bis vor wenigen Stunden ein Asphaltbelag war, klafft jetzt ein riesiges Loch. Rund 60 Familien könnten ihre Häuser seit vergangenem Freitag nicht mehr mit dem Auto erreichen, teilte die Anwohnervereinigung Associació de Veïns i Amics de Gotmar zu Wochenbeginn gegenüber der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" mit.
Gänzlich überraschend kam der Wegbruch der Straße für die Anwohner nicht: Am 1. März waren an dieser Stelle erste Risse im Straßenbelag aufgetreten. Die kommunale Verwaltung forderte darauf den Eigentümer des angrenzenden Grundstücks auf, eine Stützmauer unterhalb des gefährdeten Abschnitts zu errichten. Als vorbeugende Maßnahme wurde eine der beiden Fahrspuren gesperrt.
Die starken Regenfälle vom vergangenen Freitag taten dann ihr Übriges. Nach Darstellung der Anwohnervereinigung wurde der Boden dermaßen aufgeweicht, dass ein großer Teil des Grundstück abrutschte und die Fahrbahn darüber einbrach.
Die Gemeindeverwaltung gab am Montag bekannt, dass Bürgermeister Martí March inzwischen ein Dekret unterzeichnete, das den Grundstückseigentümer verpflichtet, die erforderlichen Stütz- und Reparaturarbeiten noch in dieser Woche durchzuführen.
Den betroffenen Anwohnern bleibt unterdessen nur ein alternativer Fußgängerzugang, der sich laut Anwohner in "äußerst schlechtem Zustand" befindet. "Wir hoffen, dass die Arbeiten so schnell wie möglich durchgeführt werden. Unter den Betroffenen befinden sich frisch operierte Personen, Familien mit Kindern und Menschen mit Mobilitätsproblemen, die nicht über längere Zeit auf die Treppen angewiesen sein können", sagte die Präsidentin der Nachbarschaftsvereinigung, Silvia Colom.