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1250 Euro

"Ich liebe die Insel, aber sie vertreiben uns": Rentner zieht nach Thailand, weil Geld für Mallorca nicht mehr reicht

Rafa Ruiz arbeitete 40 Jahre lang als Rettungsschwimmer in den städtischen Schwimmbädern von Palma. Der MM-Schwesterzeitung Ultima Hora erzählte er seine symptomatische Geschichte

Vor wenigen Tagen nahm der Rettungsschwimmer dieses Foto (klein) in Thailand auf | Foto: Klein: privat/Groß: pixelio

| Palma, Mallorca |

Rafa Ruiz war 40 Jahre lang Rettungsschwimmer in den städtischen Schwimmbädern von Palma de Mallorca. Jüngst ist der Mallorquiner in Ruhestand gegangen. Weil seine Rente gerade einmal 1250 Euro beträgt, entschied sich der Mitte-60-Jährige, den Rest seines Lebens in Thailand zu verbringen. Der MM-Schwesterzeitung Ultima Hora erzählte er seine Geschichte.

"So wie die Lage auf Mallorca ist, mit den himmelhohen Mietpreisen und den unerschwinglichen Lebenshaltungskosten, blieb mir nichts anderes übrig, als die Insel zu verlassen", begründete Ruiz wenige Tage nach seinem Umzug seine Entscheidung. "Ich hätte meine Heimat niemals verlassen, denn es ist mein Zuhause und ich liebe es, aber nach 40 Jahren unermüdlicher Arbeit ist es nicht normal, dass wir so niedrige Renten bekommen. Mit dem, was ich bekomme, kann man gerade einmal eine kleine Wohnung mieten und wenig mehr. Sie vertreiben uns von der Insel!"

Miete in Thailand 30 Mal günstiger

"In Thailand habe ich Familie, und dort, vor allem in den Gegenden, die noch lebenswert sind, sind die Preise sehr niedrig. Für 50 Euro im Monat bekommt man ein schönes Haus am Meer mit mehreren Zimmern, und man kann für einen Euro essen.", erzählte Ruiz gegenüber Ultima Hora.

"Ehrlich gesagt verlasse ich Mallorca mit ein wenig Wehmut, weil es nicht mehr das Mallorca ist, das ich als Kind kennengelernt habe", so Ruiz. "Die Politiker haben es nicht geschafft, Lösungen zu finden, und jetzt kostet eine normale Wohnung 1500 Euro und ein Zimmer 800 Euro. Wie soll man so leben, wenn man ein geringes Gehalt oder eine geringe Rente hat?“, fragt er sich.

Rafa Ruiz sieht seine Situation positiv

Gleichzeitig ist der Rettungsschwimmer vor allem ein optimistischer Mensch und sieht mit seinem Leben in Thailand eine Chance: "Ich habe mich von einem Leben, in dem ich mich ständig darum sorgen musste, über die Runden zu kommen, zu einem ruhigen und angenehmen Leben an einem wunderschönen Ort entwickelt. Ich bin erst seit ein paar Tagen hier, aber ich finde es ein unglaubliches Land. Die Menschen sind super freundlich und respektvoll", kommentiert Ruiz.

"Das Essen und die Unterkünfte sind sehr günstig. Es herrscht Sicherheit und die Sonnenuntergänge am Meer sind wunderschön. Ich ermutige alle, die Zweifel haben, sich auf dieses Abenteuer einzulassen. Ich hatte am Anfang auch Angst und könnte jetzt nicht glücklicher sein", sagt Ruiz.

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