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Badeverbot: Mantarochen-Alarm an beliebtem Strand auf Mallorca

Badegäste hatten eines dieser majestätischen Tiere in Strandnähe beobachtet und die Behörden alarmiert. Sichtungen dieser Tiere in Ufernähe sind im Allgemeinen ungewöhnlich.

Ein Mantarochen in den Gewässern Mallorcas | Foto: UH

| Palma, Mallorca |

Der beliebte Strand von Illetes in Calvià auf Mallorca ist nach der Sichtung eines großen Mantarochens in Küstennähe für die Öffentlichkeit gesperrt worden. Badegäste hatten das imposante Meerestier am Donnerstagnachmittag entdeckt, woraufhin die örtliche Polizei ein Schutzprotokoll für die vom Aussterben bedrohte Art aktivierte.

Mantarochen scheinen an Mallorcas Gewässern zunehmend Gefallen zu finden. In den vergangenen Wochen seien mehr als zwanzig Mantarochen-Sichtungen vor den spanischen Mittelmeerküsten registriert worden, teilte der Meeresbiologe Aniol Esteban von der Fundació Marilles am Freitag gegenüber der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" mit.

Vier bis fünf dieser Beobachtungen entfielen auf die Balearen. „Es ist ein seltenes Phänomen, da diese Fische normalerweise weit draußen oder in tiefen Gewässern leben", erklärte Esteban. Die Ursache für das ungewöhnliche Verhalten sei noch unbekannt.

Besonders besorgniserregend: Der vor Illetes gesichtete Mantarochen schwamm in Kreisen, was auf gesundheitliche Probleme hindeute. Eine Hypothese der Wissenschaftler sei, dass ein Virus oder Bakterien die Tiere heimgesucht haben könnten. „Solange wir keine Obduktionen und entsprechende Analysen vornehmen können, lässt sich nichts bestätigen", so der Biologe.

Die Behörden und Meeresschutzorganisationen appellieren an die Bevölkerung, bei Sichtungen sofort den Notruf 112 zu wählen. „Das sind sehr große, majestätische Tiere. Wir bitten darum, sich nicht zu nähern, sie nicht zu berühren und auch nicht ins Wasser zurückzubringen, falls sie am Strand liegen sollten", betonte Esteban. Experten schließen weitere Sichtungen in den kommenden Tagen nicht aus.

Mantarochen können eine Spannweite von bis zu neun Meter erreichen. Für Schwimmer gefährlich sind die Planktonfresser nicht, denn im Gegensatz zu den Teufels- und Stechrochen besitzen sie keinen Giftstachel.

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