Der Spruch, mit dem Torsten Löffler den ersten Teil seiner Buchreihe "Duke" signiert, lautet: "In jedem von uns steckt ein wenig Duke." Löffler ist vielen in erster Linie unter seinem Autoren-Pseudonym Sebastian Cohen bekannt und der erwähnte Satz trifft wohl in erster Linie auf Löffler selbst zu. Der Deutsche, 1970 in Berlin geboren, hat 20 Jahre lang im Ausland gelebt und gearbeitet. Er bereiste mehr als 46 Länder und verbrachte vor allem Zeit in Lateinamerika. Jetzt ist er auf Mallorca heimisch.
"Das Ausland hat uns sehr geprägt", sagt Löffler an der Seite seiner Frau Kerstin in ihrem Haus in Santa Ponça. "Die Menschen, die wir auf unseren Reisen kennengelernt haben, spiegeln sich in den Geschichten wieder." Diese handeln von Duke, einem US-amerikanischen Teenager und später jungem Erwachsenen, der im ersten Teil der Buchreihe im Alter von 14 Jahren eine denkwürdige Mutprobe durchlebt. Im Anschluss beschließt er, in Zukunft die Verantwortung für sein Leben zu übernehmen. Nachdem bei einem Unfall in Folge eines Fallschirmsprungs Dukes geliebte Freundin ums Leben kommt, kommt seine dunkle Seite zum Vorschein. Duke verlässt sein Elternhaus und macht einen Roadtrip durch die USA, der in seiner Verhaftung endet.
Die beliebte Reihe hat schon 13 Bände
Mittlerweile sind 13 Bände der Reihe erschienen, der jüngste im zurückliegenden Februar. Zum Schreiben kam Löffler im Jahr 1998, als er seiner Frau ein außergewöhnliches Weihnachtsgeschenk machen wollte. Nachdem aus den ersten paar Kapiteln von "Ohne Warnung" – so der Titel des ersten Teils – ein immer längeres Manuskript geworden war, lag die Produktion bis 2015 auf Eis. Dann begann Löffler, wieder zu schreiben, "als Ausgleich zu meinem Job als Hausverwalter", wie er sagt.
Die Löfflers betreuen eine Immobilie auf Mallorca
In Santa Ponça betreuen die Löfflers eine Immobilie für eine Familie, für die die beiden "Mädchen für alles" sind, wie der Ehemann formuliert. Sobald die Auftraggeber anwesend sind, kocht Kerstin und übernimmt die Einkäufe. Sie und Torsten erledigen zudem Fahrdienste. Er sagt: "Es ist ein spezieller Job, man trägt viel Verantwortung. Man muss gute Referenzen haben und ein Allrounder sein." Diese Eigenschaft eigneten sich die Deutschen zum Beispiel in Panama, Ecuador oder Nicaragua als Betreiber einer Pension an, bei der Renovierung von Häusern oder als Fremdenführer.
"Wir haben uns in Mallorca verliebt, in die Sonne und die Leute", sagen Torsten und Kerstin Löffler über ihren aktuellen Lebensabschnitt. "Für uns ist die Insel ein kleines Paradies." Es helfe ihnen, dass das Paar vorher im Ausland gelebt hatte, insbesondere in Bezug auf die Sprache. Ihre Vergangenheit macht sich auch dahingehend bemerkbar, dass "wir immer noch Ecken auf Mallorca kennenlernen, die uns an Länder erinnern, in denen wir schon einmal waren." Das aktuelle Projekt auf Mallorca sei für die Löfflers wie alle vorhergehenden eine persönliche Neuerfindung.
Mit der "Suche nach sich selbst" beschreibt Torsten Löffler auch den roten Faden in seinen "Duke"-Büchern. "Mein Protagonist erlebt extreme Höhen und Tiefen. Er überschreitet moralische Grenzen, ist dabei aber immer selbst-reflektiert und versucht, sich treu zu bleiben." Duke finde sich in Situationen wieder, in denen der Leser gerne Akteur wäre und sich selbst entdecke. Löffler vergleicht sein Werk mit einer gemeinsamen Reise durch verschiedene Parallelgeschichten, die spannende, romantische und abenteuerliche Elemente als auch witzige Szenen enthalten würden.
Die Handlungen der Romane weiten sich im Laufe der Serie auf Lateinamerika, Asien und Europa aus. Orte, an denen Löffler selbst Flugzeug geflogen und getaucht ist. In seinen Worten: "In meinen Büchern steckt viel Biografie."