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Illegale Straßenhändler an Urlauber-Stränden auf Mallorca: Erstes Bußgeld gegen Sonnenbrillenkäufer verhängt!

Erstmals Geldstrafe für Tourist, der bei illegalem Verkäufer kaufte – Stadt Palma geht rigoros gegen Straßenhandel vor

Straßenhändler an der Playa de Palma mit potientiellem Kunden | Foto: M. A. Cañellas

| Mallorca |

Auf Mallorca ist jetzt der erste Urlauber zur Kasse gebeten worden – nicht weil er falsch parkte oder am Ballermann randalierte, sondern weil er sich eine Sonnenbrille bei einem Straßenverkäufer kaufte. Was viele als harmlose Urlaubsroutine sehen, gilt in Palma seit Ende Mai als Ordnungswidrigkeit – mit Bußgeldern bis zu 750 Euro.

Mit der neuen Bürgerverordnung, die am 26. Mai in Kraft trat, verschärft Palmas Stadtverwaltung ihr Vorgehen gegen den sogenannten Top-Manta-Straßenhandel. Während bisher nur die Verkäufer belangt wurden, trifft es nun auch die Käufer. In einem der ersten dokumentierten Fälle wurde ein Sonnenbrillenkäufer auf offener Straße zur Kasse gebeten. Die Polizei beschlagnahmte gleich elf Brillen – als Beweismaterial.

Null Toleranz beim Urlaubssouvenir

Was früher als Kavaliersdelikt durchging, wird nun mit Nachdruck verfolgt. Der Kauf bei einem Händler ohne Lizenz gilt als Verstoß gegen das Ordnungsrecht – auch für Touristen. Die Stadt begründet das Vorgehen mit dem Schutz des legalen Einzelhandels und verweist auf wirtschaftliche Schäden für lokale Läden. Die Polizei spricht von einem "erweiterten Maßnahmenpaket zur Bekämpfung des Schwarzmarkts".

Palma will nicht nur kontrollieren, sondern auch aufklären: Eine Informationskampagne richtet sich an Einwohner wie Urlauber, allerdings ohne zu erklären, wo genau informiert wird. Wer künftig sorglos zum Fake-Shirt oder zur Billig-Sonnenbrille greift, riskiert nicht nur einen Sonnenbrand, sondern auch eine saftige Strafe.

Urlaub mit Fußangel

Der Vorstoß ist Teil einer größeren Strategie gegen unkontrollierte Tourismusfolgen. Doch der Schritt, nicht nur Anbieter, sondern auch Käufer zu belangen, sorgt für Diskussionen – insbesondere in sozialen Netzwerken. Kritiker sehen darin ein Beispiel dafür, wie Mallorca immer mehr zum Hochsicherheitsurlaubsort wird. Andere begrüßen das konsequente Vorgehen – aus Solidarität mit regulären Händlern.

Klar ist: Wer künftig auf der Promenade ein vermeintliches Schnäppchen ergattert, sollte besser zweimal überlegen. Auf Mallorca kann eine Sonnenbrille plötzlich so teuer werden wie ein Bußgeldbescheid – mit Fingerabdruck inklusive.

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