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Berühmtes Mallorca-Schwein Ferdinand ist schwer krank – sein Retter schlägt Alarm

Ferdinand, einst vor der Schlachtung gerettet, leidet an schmerzhaften Entzündungen der Füße. Sein Besitzer sucht dringend tierärztliche Unterstützung auf der Insel

Rainer Lingelbach pflegt das zahme Schwein: Er bürstet es regelmäßig und kürzt sogar seine Klauen | Foto: plozano

| Mallorca |

Eines der bekanntesten Schweine Mallorcal, Ferdinand, befindet sich derzeit in einem besorgniserregenden Gesundheitszustand. Vor zwei Jahren wurde der Eber von dem Deutschen Rainer Lingelbach vor der Schlachtung gerettet und lebt seither auf dem Erlebnisbauernhof Fresopolis zwischen Palma und Llucmajor.

Nun jedoch geht es dem rund 300 Kilogramm schweren Tier zunehmend schlechter. "Mein gerettetes Schwein Ferdinand, das ich seit über zwei Jahren pflege, ist schwer erkrankt", berichtet Lingelbach gegenüber dem Mallorca Magazin. "Seine Füße sind stark angeschwollen, er kann kaum noch laufen." In den vergangenen Tagen habe er zahlreiche Tierärzte auf der Insel kontaktiert, bislang ohne Erfolg. "Niemand fühlt sich zuständig für Schweine", sagt er.

Der Eber hat von seiner Vorbesitzerin zu viel Futter bekommen, was sein Laufen beeinträchtigt. (Foto: privat)

Zuletzt sei zwar ein Tierarzt vor Ort gewesen, dieser habe jedoch nach unzureichender Behandlung die Arbeit abgebrochen und den Hof verlassen, so Lingelbach. Seitdem versucht der 65-Jährige, das Tier selbst zu versorgen, doch die Lage spitzt sich zu. Sollte sich der Zustand weiter verschlechtern, könnte Ferdinand bald gar nicht mehr laufen. Nun sucht Lingelbach Unterstützung, sowohl von fachkundigen Tierärzten als auch von Menschen, die Erfahrung im Umgang mit landwirtschaftlichen Nutztieren haben. Bislang pflegte er den Eber selbst, kümmerte sich um Fell- und Klauenpflege und sorgte für seine Ernährung. Doch mittlerweile stößt er an seine Grenzen.

Mehrere Klauen des Ebers sind in einem besorgniserregenden Zustand. (Foto: privat)

Der Deutsche kümmert sich um das Tier liebevoll und intensiv

"Ich will nur, dass Ferdinand die Hilfe bekommt, die er braucht", sagt Lingelbach. Seine Sorge um das Tier ist groß, und die Hoffnung, dass sich auf der Insel doch noch jemand findet, der helfen kann. Seit über einem Jahr zieht Ferdinand auf dem Erlebnisbauernhof Fresopolis zwischen Palma und Llucmajor die Blicke der Besucher auf sich. Mit seinem kräftigen Grunzen und sanften Blick hat der 300-Kilo-Eber nicht nur Kinderherzen erobert, denn auch sein Retter Rainer Lingelbach, hat in ihm einen wahren Lebensgefährten gefunden.

Alles begann im Dezember 2023, als Lingelbach bei einem Spaziergang nahe Alaró auf das Tier stieß. Eingepfercht zwischen Zaun und Mauer, einsam in der Mittagshitze. Der Anblick ließ ihn nicht los. "Diese Augen, diese Wimpern ... ich wusste sofort, dass ich ihm helfen musste", erinnert sich Lingelbach. Kurzerhand brachte er dem Eber frisches Obst und Gemüse aus dem nächsten Supermarkt. Aus den ersten Fütterungen wurde eine Freundschaft, wobei dem sehr bald ein Rettungsplan folgte.

Für 200 Euro kaufte er das Tier schließlich seinem Besitzer ab, kurz bevor es geschlachtet werden sollte. "Im Grunde haben wir ihm das Leben gerettet", sagt Lingelbach heute. Als überzeugter Vegetarier war für ihn klar: Ferdinand sollte ein würdevolles, friedliches Leben führen. Doch das neue Kapitel brachte auch Herausforderungen. Ein 300-Kilo-Eber frisst, gräbt und fordert, und das körperlich, emotional und finanziell. Mit einer Spendenkampagne sammelte Lingelbach damals Unterstützung, lernte, Klauen zu schneiden und sich um das Tier zu kümmern. Inzwischen lebt Ferdinand auf Fresopolis, wo er mit Ferkeln, Eseln, Ziegen und Kühen sein neues Zuhause gefunden hat.

Die Klauen des Tieres sollten von einem fachkundigen Tierarzt behandelt werden. (Foto: privat)

"Die Zeit mit ihm war wunderschön, aber auch anstrengend. Trotzdem möchte ich keine Sekunde missen", sagt Lingelbach. Ferdinand, der einst verlorene Eber aus Alaró, ist heute ein vertrauter Bewohner des Bauernhofs, und für viele Besucher ein besonderes Tier mit einer bewegenden Geschichte.

Doch jetzt schlägt sein Besitzer Alarm: "Seine Klauen sind unglaublich lang geworden, was zu einer massiven Fehlstellung führt. Beim Gehen stolpert er ständig, und einige Klauen sind bereits eingerissen. Letztendlich kann dies sogar Arthrose verursachen, wodurch er sich kaum noch aufrichten kann." Wenn sich nicht bald etwas ändert, wird sich Ferdinands Zustand weiter verschlechtern. "Es wäre tragisch, wenn Ferdinand durch seine Krankheit seine Lebensfreude und Mobilität verlieren würde. Er hat schon so viel durchgestanden und verdient es, weiterhin ein glückliches Leben führen zu können", betont der Wahlinsulaner. Für jegliche Unterstützung, sei es durch fachkundige tierärztliche Betreuung, Spenden oder eine Tierpatenschaft, ist Lingelbach sehr dankbar. (Kontakt: rlingelbach@gmx.de)

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