Schon seit Jahren ist dies der wohl bekannteste Schandfleck in Alcúdia, dem beliebten Urlaubsort im Norden Mallorcas: Das ehemalige Hostal Posada de Verano steht in bester Lage direkt am Meer in der Bucht von Pollença. Doch die Ruine verfällt weiter und es ist keine Lösung in Sicht. Wie die MM-Schwesterzeitugn "Ultima Hora" berichtet, arbeitet die Stadtverwaltung von Alcúdia weiter daran, das Grundstück und das Gebäude zu erwerben. Das leerstehende Gebäude soll abgerissen und stattdessen eine Grünzone errichtet werden.
Einst aufgrund finanzieller Probleme beschlagnahmt, landete das Hostal zunächst bei einer Bank. Danach ging es – so erklärt es Alcúdias Bürgermeisterin Fina Linares – in die Hände eines neuen Eigentümers über, offenbar ein Mallorquiner. Die Absicht des Rathauses war und bleibt, das Gebäude und das Grundstück zu erwerben, um es abzureißen und den Lost Place zu einer öffentlichen Grünfläche zu machen. Eine "beträchtliche" Investition, die jedoch dem seit Jahrzehnten leerstehenden Ort neues Leben einhauchen würde.
Diese Pläne rund um die leerstehende Herberge liegen jedoch vorerst auf Eis. "Der Preis, den man von uns verlangt, ist unbezahlbar. Es gab zunächst keine Einigung", sagt die Bürgermeisterin, die sich auf die Einschätzung der Fachleute beruft, um das erste Angebot abzulehnen. Doch sie bleibt entschlossen, diesen Raum für Bürger und Urlauber zurückzugewinnen. "Wir warten ab, ob sie ihre Forderungen senken. Aber wir geben nicht auf. Wir hoffen, dass sie einlenken." Zudem weist sie darauf hin, dass der neue Eigentümer viel investieren müsste, um das Gebäude überhaupt herzurichten – und dass dort über das Erdgeschoss hinaus ohnehin nichts mehr gebaut werden darf, was den Wert des Grundstücks zusätzlich schmälert. Das Gebäude umfasst ein Erdgeschoss, vier weitere Etagen und einen zur Meerseite gerichteten Laubengang.
Tatsächlich liegen die Ruinen des Hostal Posada de Verano an der Meeresstraße von Alcúdia nach Port de Pollença in einem Gebiet, das nicht bebaubar ist und weder für touristische Nutzung noch als Unterkunft dienen darf – es ist bereits als Grünzone ausgewiesen, ein Ziel, das die Stadt Alcúdia verfolgt, auch um den wenig repräsentativen Anblick zu beseitigen.
Zwar hat man bislang die Besetzung des Gebäudes verhindern können, indem die Stadt es hat zumauern und sichern lassen, doch andere Probleme bereiten Sorgen – etwa der Zustand einzelner Bauteile oder Elemente der Fassade, die jederzeit herabfallen könnten. Dort hängt noch ein Teil des alten Schildes, das an das einst einmalig gelegene Hotel erinnert, dessen ursprünglicher Eigentümer jedoch seit Jahren spurlos verschwunden sein soll.
Alle Zugänge sind verbarrikadiert und das Gebäude ist unzugänglich – außer durch eine kleine Öffnung, die in den Keller führt. Völlig zerfleddert ragen nur noch vereinzelte Türen aus den nackten Wänden des Hostal Posada de Verano: Ein "Lost Place" direkt am Meer, der auch schon Deutsche beschäftigt hat. Sogenannte "Urban Explorer" sind die Ruine bereits begangen und haben Videos ihrer Erkundungstouren bei YouTube veröffentlicht.