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Playa de Palma

Preisschock am Ballermann: Strandliegen werden in der nächsten Saison um ein Vielfaches teurer

Warum Palma die Preise für Strandliegen, Schirme und Strandspaß an der Playa de Palma um bis zu 120 Prozent anhebt – und was Urlauber über den größten Preissprung seit Jahren jetzt wissen müssen

Das Strandvergnügen wird eine finanzielle Qual | Foto: Ultima Hora

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Wer im kommenden Sommer an der Playa de Palma einfach nur in der Sonne braten möchte, wird sich warm anziehen müssen – finanziell. Die Stadt Palma hat eine neue Ausschreibung für die Strandkonzessionen veröffentlicht, und die lässt nicht nur das Mittelmeer glitzern, sondern vor allem die Augen der Kassenwarte: Liegestühle, Schirme, Tretboote – alles wird drastisch teurer. Eine Preisliste, die schon beim Lesen Hitzewallungen auslöst.

Im Jahr 2026 sollen die klassischen Liegestühle am Strand je 10 Euro pro Tag kosten – 2019 waren es noch sechs. Ein Anstieg von 66 Prozent, der sogar eingefleischte Ballermann-Stammgäste stutzen lässt: Malle ist nur einmal im Jahr – aber neuerdings gefühlt zum Goldpreis. Auch Sonnenschirme werden mit zehn Euro veranschlagt. Für zwei Personen kostet das schattige Plätzen am Ballermann dann satte 30 Euro.

Das Luxus-Liegen-Paradox

Auch wer sich nach Premium-Luxus sehnt, bekommt ihn – allerdings mit Preisschild, das wirkt, als hätte es jemand im Fünf-Sterne-Hotel entworfen. Premium-Liegen steigen von 30 auf 45 Euro. Die heiß begehrten balinesischen Betten kosten künftig 70 Euro, zuvor 45. Ein Plus von 55 Prozent für ein Möbelstück, das am Ende des Tages aussieht wie jedes andere, nur etwas großflächiger besandet. Der persönliche Strandsafe, bisher für einen einsamen Euro zu haben, schlägt künftig mit fünf Euro zu Buche. Sicherheit ist offenbar auch am Mittelmeer eine besonders teure Emotion.

Auch beim Wassersport wird nicht gekleckert, sondern geklotzt. Tretboote springen von sieben auf 15 Euro, große Modelle auf 25. Jetskis werden von 30 auf 55 Euro angehoben, Flyboards von 60 auf 75. Wer zwischendurch Wasserski fahren möchte, zahlt statt 25,30 künftig 35 Euro für 15 Minuten – ein Preis, der klingt, als wäre er nach einer besonders euphorischen Haushaltsrunde verbucht worden.

Die große Rechtfertigung

Die Stadtverwaltung argumentiert, all diese Steigerungen berücksichtigten den Anstieg des Verbraucherpreisindexes zwischen 2019 und 2025 – 22,4 Prozent. Dass viele Preise jedoch um 50, 80 oder gar 120 Prozent steigen, erklärt das allein nicht. Weitere Begründung: Die Strandbetreiber hätten wegen steigender Lebenshaltungskosten der Touristen zuletzt „20 Prozent weniger Einnahmen“ gehabt. Man müsse also nachjustieren.

Auch der Vergleich mit Menorca und Ibiza wird bemüht: Man wolle „wettbewerbsfähig“ bleiben – was offenbar bedeutet, mindestens so teuer zu sein wie die Konkurrenz. Gleichzeitig sei die Preisrunde notwendig, um „Qualität und finanzielle Nachhaltigkeit“ zu sichern. Ein Satz, so sonnencremeglatt formuliert wie ein Auguststrand nach Tagesende.

Urlaub zwischen Handtuch und Hochpreispolitik

Was heißt das für Urlauber? 2026 könnte das Jahr werden, in dem das Handtuch wieder zum Statussymbol wird – nicht, weil es schick ist, sondern weil man sich damit die 45-Euro-Premiumliege spart. Die Playa de Palma bleibt ein Ort der Extreme: blendend schöne Strände, kristallklares Wasser – und Preise, die das Urlaubsbudget schneller austrocknen als die Mittagssonne die Sangría. Fest steht: Am Ballermann wird künftig nicht nur gefeiert – Mallorca-Urlaub wird spürbar teurer.

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