Balearen-Präsident José Ramón Bauzá hat massive Kürzungen bei öffentlichen Unternehmen, Stiftungen und Agenturen angekündigt. Durch Schließungen und Fusionen soll ihre Zahl im nächsten Jahr von 168 auf 76 sinken; 800 Mitarbeiter werden entlassen. Bei den meisten von ihnen handelt es sich um hochbezahlte Führungskräfte, die allerdings keinen Beamtenstatus haben und deswegen kündbar sind.
Durch die Kürzungen werden jährlich 115 Millionen Euro eingespart, was den Balearen die finanzielle Handlungsfähigkeit zurückgeben soll. Das Sparpaket ist Voraussetzung dafür, dass die spanische Zentralregierung der autonomen Region neue Schulden genehmigt. Derzeit ist die finanzielle Lage stark angespannt. Teilweise haben die Balearen nicht einmal mehr das Geld für notwendige Aufgaben wie die pünktliche Fertigstellung von Palmas Kongresspalast.
Einige der staatlichen Einrichtungen, die nun wegfallen, entstanden zwischen 2003 und 2007 in der Amtszeit von Balearenpräsident Matas, und waren in Korruptionsfälle verwickelt. Gespart wird aber auch bei Institutionen, die sich mit Bildung und Forschung oder Naturschutz beschäftigen. So wird zum Beispiel das Technologiezentrum Parc Bit mit verschiedenen Partnern fusioniert. Die Stiftung zur Förderung der katalanischen Sprache (COFUC) sowie das Konsortium zum Bau einer Straßenbahn in der Bucht von Palma (Trambadía) sollen komplett verschwinden.
Die Verwaltung der Krankenhäuser von Manacor, Inca und Son Llátzer wird zusammengeleget und soll zu einem späteren Zeitpunkt teilweise privatisiert werden.