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Ausgepfiffen und abgebrochen

Festrede von Palmas Bürgermeister jüngste Konfrontation im Sprachkonflikt

Palmas Alkalde mateu Isern bei seiner Festrede. | Foto: Mmiquel A. Cañellas

Eine abgebrochene Festrede von Palmas Bürgermeister Mateu Isern ist das jüngste Ereignis im katalanisch-kastilischen Sprachkonflikt, der seit dem Regierungswechsel der Konservativen im Sommer an Schärfe zugenommen hat. 

Als Isern beim Gedenkakt zur historischen Rückeroberung Palmas durch Aragóns König Jaume I. im Jahre 1229 in der zweiten Hälfte seines Vortrags von der katalanischen in die spanische Sprache wechselte, wurde er von den Zuhörern derart ausgepfiffen, dass er schließlich seine Rede abbrach.

Der institutionelle Festakt hatte am 31. Dezember auf der Plaça Cort vor Palmas Rathaus stattgefunden, wo anlässlich dieses Datums beim "Standartenfest" stets der Reconquista der vormals maurischen Stadt Palma gedacht wird. Anders als seine Vorgänger unternahm Bauzá den Versuch, seinen Vortrag in den beiden offiziellen Amtssprachen vorzutragen.

Damit verstieß der Alkalde gegen die Tradition. Nach einem Kommentar der spanischen Tageszeitung "Ultima Hora" vom Montag zeigte sich Isern dadurch "schlecht beraten". Beim Standartenfest habe es niemals Raum für Zweisprachigkeit gegeben, schreibt das Blatt in seiner Meinungskolumne "La galería".

Iserns Vorgängerin, die Sozialistin Aina Calvo, verurteilte die Tatsache, dass man dem Oberhaupt der Stadt im Rahmen eines institutionellen Akts das Wort abschnitten hatte. Andererseits zeigte sie Verständnis für den Protest. Die konservative Regierung habe Entscheidungen getroffen, "die die Notwendigkeit zur Reaktion provozieren". Pfeifen könne man, so viel wie notwendig erscheine. Dennoch wäre es korrekt gewesen, den Bürgermeister zunächst seinen Vortrag beenden zu lassen.

Isern hatte mehrfach versucht, seine Rede gegen das Pfeifkonzert wieder aufzunehmen. Als ihm dies nicht gelang, beendete er den Vortrag mit den Worten: "Ich bedaure, nicht fortfahren zu können. Ich habe immer gedacht, Toleranz wäre eine gute Sache. Es hätte mir gefallen, zu erklären, wie wir in Palma sprechen: auf Spanisch und auf Mallorquinisch. Sie lassen mich nicht sprechen, keine Sorge. Frohes neues Jahr!"

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