Am 20. Juli jährt sich zum zweiten Male der Baustopp am Kongresspalast von Palma. Damals zogen die Stadtverwaltung und die Balearen-Regierung, beide sind die Bauherren des unvollendeten Projekts, die Notbremse. Die Finanzierung des Prestige-Vorhabens, das Palma und Mallorca einen gänzlich neuen Winter- und Tagungstourismus zuführen sollte, war damals alles andere als gesichert. Auch die Baufirma, der Mischkonzern Acciona, zeigte angesichts der leeren Kassen keine Lust mehr, auf Gutdünken weiterzuarbeiten.
Fakt ist, dass jeder Monat Stillstand auf der Baustelle den Vereinbarungen zufolge mit 470.000 Euro zu Buche schlägt. Nach fast zwei Jahren Pause sind das nunmehr rund zehn Millionen Euro, rechnete die sozialistische Oppositionsführerin im Stadtrat von Palma, Aina Calvo, vor. Sie drängte die Verantwortlichen, die Arbeiten so rasch wie möglich wieder aufzunehmen.
Mag es nun an Calvo gelegen haben oder nicht: Die Balearen-Regierung ermächtigte in ihrer jüngsten Kabinettssitzung den Tourismusminister, in seinem Etat 40 Millionen Euro freizumachen, die demnächst anAcciona fließen sollen. Es handelt sich um Geld, das aus Madrid kommt, um Schulden der Behörden an Zulieferer zu tilgen.
Das Geld ist für die bereits erstellten Gewerke. Ob die Arbeiten nun wieder aufgenommen werden, ist noch unklar.