Auf den Balearen beginnt sich das Wahlkampfkarussell zu drehen. Bis zu den Regional- und Kommunalwahlen im Mai sind es zwar noch gut sieben Monate, aber viele politische Entscheidungen stehen bereits unter dem Eindruck des nahenden Termins. Kandidaten bringen sich in Stellung, Medien versuchen, die Stimmung auszuloten.
Die MM-Schwesterzeitung Ultima Hora hat jetzt eine repräsentative Umfrage in Auftrag gegeben, deren Ergebnis den etablierten Parteien nicht gefallen dürfte. Die regierende Volkspartei PP unter José Ramón Bauzá verliert demnach acht ihrer 35 Sitze im Balearen-Parlament und damit die absolute Mehrheit. Die Sozialisten in der Opposition können von dem Niedergang der Regierungspartei allerdings nicht profitieren - die PSOE verliert der Umfrage zufolge ebenfalls, und zwar drei ihrer 19 Sitze.
Der große Gewinner wäre zum jetzigen Zeitpunkt die Protestpartei "Podemos", die auf Anhieb mit acht bis zehn Sitzen rechnen könnte. Das würde bedeuten, dass zur Mehrheitsbildung kaum ein Weg an "Podemos" vorbeiführe, wobei der PSOE ein solches Bündnis vermutlich noch leichter fiele als den Konservativen.
Auffallend ist auch, dass bis zu sieben Parteien ins Parlament einziehen könnten; derzeit sind es nur drei (PP, PSOE und das Linksbündnis Més). Més kann laut Umfrage mit fünf Sitzen rechnen, die übrigen kleinen Parteien nur mit einem Sitz.
Die Erhebung manifestiert auch den Popularitätsverlust von Ministerpräsident Bauzá. Auf der Skala zwischen null und zehn bekommt er nur noch die Note 4,5. Angetreten war er mit 6,5.